XLVII.
ENGLAND
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als Hunt die sChrist-
lichen Missionaren
Millais xClITiSIUS im
Hause seiner Eltöfna
gemalt hatte, trat Ros-
setti mit seiner wVCY-
külldigllngalICIVOIZDiC
vErziehtmg der Jung-
frau Mariaa war ein
kleines Bild von stren-
ger Einfachheit und as-
ketischem Charakter,
absichtlich eckig in der
Zeichnung und duftig
archaistisch. Die in
graue Gewänder ge-
kleidete JUHgfFLILI sitzt
an einem seltsam ge-
formten Rahmen und
stickt eine Lilie mit
Goldfaden auf rothen
Grund.
Vor
R osselti.
einer Vase steht die
Blume, die sie copirt, und die ein kleiner Engel mit rosafarbenen
Flügeln zaghaft begiesst. Zur Seite der Jungfrau ist die heilige Anna
beschäftigt beides Porträts der Schwester und Mutter des Künst-
lers und im Hintergrund bindet der heilige joachim eine Wein-
rebe an ein Geländer. Mehrere Bücher mit lateinischem Text liegen
auf dem Boden. Das zweite YVerk xECCC Ancilla dOnlinie ist das
bekannte kleine Bildchen, das heute in der Londoner Nationalgalerie
hängt: eine Harmonie weiss in weiss von unbeschreiblich decenter
Zartheit. Maria, ein schüchternes, sinnend kindliches Mädchen, sitzt
halbknieend in weissem Gewand auf weissem Lager. Die Wände
des Gemaches sind weiss, vor ihr steht ein Webstuhl, an dem sie ge-
arbeitet hat; eine angefangene Stickerei mit einer Lilie hängt darüber.
In ruhig feierlichem Ernst, von Flammen getragen, steht der Engel
vor ihr und reicht ihr den Lilienstengel. Eine Taube schwebt still zum
Fenster herein. Hunt und Millais wirkten trotz ihrer romantischen
Stoffe durchaus nüchtern und klar, Rossetti war traumhaft mystisch.