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Ebenso Wichtig wie dies culturgeschichtliche war das rein künst-
lerische lirgebniss. Mit einem VerfiallzeitäIdealismus, der, ohne an
die Alten sich anzulehnen, nicht stehen konnte, hatte die Kunst des
19. Jahrhunderts begonnen. Die Werke beruhten in der Mehrzahl
auf dem Fundament der von den Griechen und Cinquecentisten liest-
gestellten kanonischen Formen. Indem der Realismus sich in Gegen-
satz zu diesem Imitirten und Eklektischen stellte, brach er nach einer
Periode äusserlicher Nachahmung einer neuen selbständigen Natur-
anschauung Bahn. Das Epigonenthtim, die Herrschaft des Schemas
wurde überwunden und damit die Basis für eine neue Renaissance
geschallen, denn jede selbständige Kunstepoche hat noch mit der
Abschrift der Ntrtur, mit treuester Wiedergabe des Wirklichen be-
gonncn.
Gleichwohl
konnte
Rcalislnus
nicht
Ausdruck
gesa m mte NVesen der Gegenwart bleiben. So viel smenschliche
Documentea die Zola-Schule geschaffen hatte, so schilderte sie doch
nur einen Theil des modernen Lebens; seine Trockenheit und Poesie-
losigkeit, seinen Kampf um's Dasein, seine Massenherrschaft, seinen
rauhen, plebejischcn Athem und seine breite. ungezvtttmgene Geberde.
Zolas Menschen waren Dutzendmenschen, geistige Proletarier; für
die feinen NVidersprtiche und seltsamen Seelenztistäntle überlegener
Persönlichkeiten, für die Darstellung complicirten Gedankenlebens
fehlte ihn1 der Blick. Und auch das Ziel der Maler, die parallel
mit ihm gingen, war ausschliesslich die a1 ussere NVahrheit, die
NVirklichkeit. Diese in ihrer derben Nacktheit oder ihrer vornehmen
Eleganz, so wie sie ist, ohne Beschönigttng und Zuthat auf die
Leinwand zu bringen, war ihre Absicht. Sie waren Positivisten, die
alle Geschehnisse und Bewegungen des Lebens genau buchten. XVir
erhielten von ihnen sehr viele Documente über das Leben der
Bauern, der Gewerbetreibenden. die öffentlichen Vergnügungen, die
Gesellschaft und die Familie. Es" wurde mit einer Ausführlichkeit,
die nichts abschreckte, erzählt, wie man fischt und dinirt, was man
während des Landaufenthatltes in der Sonne treibt, wie man Concerte
besticht, auf Hochzeiten und Carnevalsvergnügungen, im Atelier und
Salon sich benimmt. YVir sahen die Pariserin im Theater, die Pariserin,
die zur Soiree fiihrt, die Pariserin, die von der Soiree zurüclekonnnt,
die Pariserin, wie sie über eine Brücke geht, die Pariserin mit dem