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{UTSCHLAND
j j goldig röthlichen Schein und
7 verscheucht die Schatten der
ji Ä Diinnnening. Vor dem Feuer
5 sitzt in stille Träume ver-
sunken die junge Myfrouw
. {Y des Hauses, das Antlitz der
"I Gluth zugewendet, die ihre
A. Wange mit warmem Roth
"I; überhaucht, während ein ko-
ßi. Q1711 i kettes weisses Hiiubchen den
"w? oberen Theil des Gesichtes
I v1 deckt. Eine intime über den
Bildeindrucl; hinausgehende
f XVirkungvxxtie Johansen, er-
izrii-l; reicht er nicht, aber seine
Arbeiten sind doch von an-
sprechendem Schmelz der
a, . E! l-fu-be. Sparer hat er Marine.
1' NS i? bilder oder sinnende Nonnen
i gemalt und, als die Mytstil;
in Schwung kam, auch die-
"iiYia; ser Richtung mit eklekt-
Höckeln- Am Iümnvi. ischem Geschmack sich ans
geschlossen.
In Heinrich Zügel und Victor Weishaupt besitzt die Münchener
Schule zwei Thiermaler, die sich an tirxrüchsiger Kraft mit den
grossen Franzosen messen. Zügel, der von echt malerischen Talenten
sprüht und die Natur im Pinsel führt wie wenig Andere, versteht
sich gleich vorzüglich auf die Malerei alles Heerdenviehs wie auf die
der Luft, des Lichtes und der Landschaft. Gewöhnlich sieht man
Schafe an sonnigen blauen Sommertagen auf dem frischen mit- zartem
Grün bedecktentAnger weiden, die wolligen Rücken von Stännen-
strahlen tiberhüpft. Sein wuchtigstes Ochsenbild brachte die Aus-
stellung von 1892. Die Herbstsonne bestrahlte mit mildem kühlen
Licht den von der Pflugschaar aufgewühlten braunen Acker. Iiin
prächtiges Zweigespann gescheckter Rinder schritt, breite Schatten
werfend, über die dztmpfenden Schollen. Victor iVeislznzlpl, der kraft-
voll energische Meister, wirkt gewöhnlich dramatischer. Seine Thiere
kämpfen oder rasen wild Liber die weite Flache. Oder er vermittelt