Volltext: Geschichte der Malerei im XIX. Jahrhundert (Bd. 3)

440 
X LV  
{UTSCHLAND 
      j j    goldig röthlichen Schein und 
  7       verscheucht die Schatten der 
   ji  Ä   Diinnnening. Vor dem Feuer 
     5  sitzt in stille Träume ver- 
       sunken die junge Myfrouw 
.      {Y    des Hauses, das Antlitz der 
    "I  Gluth zugewendet, die ihre 
    A.  Wange mit warmem Roth 
  "I;  überhaucht, während ein ko- 
 ßi.  Q1711     i  kettes weisses Hiiubchen den 
 "w? oberen Theil des Gesichtes 
 I  v1  deckt. Eine intime über den 
     Bildeindrucl; hinausgehende 
 f  XVirkungvxxtie Johansen, er- 
izrii-l;  reicht er nicht, aber seine 
     Arbeiten sind doch von an- 
   sprechendem Schmelz der 
   a, . E! l-fu-be. Sparer hat er Marine. 
  1'  NS i?   bilder oder sinnende Nonnen 
 i    gemalt und, als die Mytstil; 
   in Schwung kam, auch die- 
   "iiYia; ser Richtung mit eklekt- 
Höckeln- Am Iümnvi. ischem Geschmack sich ans 
  geschlossen. 
In Heinrich Zügel und Victor Weishaupt besitzt die Münchener 
Schule zwei Thiermaler, die sich an tirxrüchsiger Kraft mit den 
grossen Franzosen messen. Zügel, der von echt malerischen Talenten 
sprüht und die Natur im Pinsel führt wie wenig Andere, versteht 
sich gleich vorzüglich auf die Malerei alles Heerdenviehs wie auf die 
der Luft, des Lichtes und der Landschaft. Gewöhnlich sieht man 
Schafe an sonnigen blauen Sommertagen auf dem frischen mit- zartem 
Grün bedecktentAnger weiden, die wolligen Rücken von Stännen- 
strahlen tiberhüpft. Sein wuchtigstes Ochsenbild brachte die Aus- 
stellung von 1892. Die Herbstsonne bestrahlte mit mildem kühlen 
Licht den von der Pflugschaar aufgewühlten braunen Acker. Iiin 
prächtiges Zweigespann gescheckter Rinder schritt, breite Schatten 
werfend, über die dztmpfenden Schollen. Victor iVeislznzlpl, der kraft- 
voll energische Meister, wirkt gewöhnlich dramatischer. Seine Thiere 
kämpfen oder rasen wild Liber die weite Flache. Oder er vermittelt
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.