XLV.
DEUTSCHLAND
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ländische Reinlichkeit Lieber- " vag,
manns ist mit einem gewis-
sen Menzelschen Esprit, mit
einer Vorliebe für das Fun- gjeci;
keln de. Flackernde, für Prunk 1 ii t
und Zierrath, vereint. sLü- 1 .1
becker ÄVaisenmätlchena j
nannte sich 1884 das erste - .51 2,1
Bild, in dem er sich an Lie-
bermann anschloss. Vier hüb- j.
schejungeNähterinnen sassen
von weichem Licht timflossen
in ihrem Arbeitsraum. Klare, geil." k; 1'
kalte Töne herrschten vor, a; A1,
nur das Roth der Kleider Exil
und die Ziegel des Daches i" l lililißlgiwe;
YOT dcln Qffeiqglq Fengtef yzgmsma-qu:
belebten die lichte Farben-
harmonie. In andern Bildern
Sitzen SQgch-läher oder alte "wrn
Frauen bei dCY AfbClt, tlUfCll Kurlil: Kircheninleriezzr.
die Ritzen tierjalousien tiringt
das Licht in breiter Masse herein und blitzt und zittert auf den
blanken Dielen. Doch sein liebstes Studienfeld blieben die lustigen
Rococokirchen, wie sie in München, Bruchsal, Lübeck oder Ham-
burg so unversehrt erhalten. Mädchen in weissem Kleid spielen die
Ürgel. Chorknaben in rothen und schvxiarzen Gewändern bewegen
sich vor hellen Kalkwänden. Oder die Kirche ist leer, nur das Licht
hüpft auf den prächtigen Altären mit ihren gewundenen Marmor-
säulen, auf dem ausgeschweiften Giebel, in dem das Auge Gottes in
goldenen Strahlen erglüht, und auf den prunkvollen Reliquien, die
in kostbaren Tabernakeln funkeln. In der pointirt amüsanten Be-
handlung solcher Dinge entfaltet Kuehl besondere Geschicklichkeit.
Paul Pliicker, ebenfalls zu den Vielen gehörig, denen Holland die
Atlgen öffnete, führte in den Bildern, die ihn seit 1883 zuerst be-
ltannt machten, gewöhnlich in Küchen holländischer Fischcrhätiser,
mit der ltachelbeltleideten Wand, den bemalten Fayencetellern und
dem brodelnden NVasserkessel, über dem sich so wohlig die Hände
wärmen lassen. Das knisternde Feuer strahlt nach allen Seiten seinen