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XLV.
DEUTSCHLAND
Liebermaizlz.
Qliselzhauses
A nzsterd am.
bach Seestürme, alte Hafenbaixten und gewaltige NVolkenballen, son-
dern den Blick auf die Düne, die geradlinige eintönige Ferne, nicht
das Gegenständliche, sondern das Licht, den Sonnennebel, den sil-
bernen Ton durchfeuchtetei" Meeresluft. Dort entstehen die Bilder,
mit denen er alljährlich erfreut: alte Frauen im Alleinsein, in kahlen
Stuben brütend, durch deren geweisste Wände und grosse Fenster-
scheiben man in weisslich-grüne Landschaften blickt, Handxxierlter-
zimmer, Weber, Schuster, knochige magere Menschen, aber von jener
reflexionslosen Versunkenheit in die Arbeit, die den eigensten Vor-
zug der Liebermamfschen Arbeiten ausmacht; Hospitalgärten mit
alten Männern in greiseitlntft beschaulichem Nichtsthun, Fischer am
Meere, Frauen, die unter dem feuchten Himmel der holländischen
Küsten beim Netzeflicken oder bei der Kartoffelernte versammelt
sind, Bauernfamilien, die schlicht ihr Tischgebet sprechen, Weiber,
die am Fenster ihres dürftigen Stübchens nähen, oder Pliitterimten,
die grosse Weisse Laken auf grüne Rasenflächen breiten. Eines seiner
schönsten Bilder (1881) war der Hof des Waisenhauses in Amsterdam.
Ein früherer Genremaler würde nicht vermieden haben, dazu eine