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XLIV.
RIKA
des Morgens mit grosser Feinheit
zu interpretiren. Der jüngere lnnes
liebt abziehende Gewitterschauer,
Regenbogen und dunstrothe Son-
if nenstrahlen, die sich keilförmig
durch ein Meer von Nebel schieben
und auf weiten steinigen Feldern
Ä lagern-
f W Neu, erbittert neu, neu bis
; zur Uebertreibung sind auch die
Figurenmaler. Der lustige C.
e. Brown,derunermüdlicheSchilderei"
e, i" I, der New-Yorkei" Strassenjungen,
i; J.MC.C.H2l111ilIOD, der von Alfred
Ü? 3 Stevens seinen Ausgang nahm, der
" 2 Feinnialer Ignaz Marcel Gaugen-
gigl, selbst j. Ridgway Knight
in Philadelphia, ein in's Weiblich
William UMW- Hübsche transponirter Bastien-Le-
page. passen mit ihrerglatten, sauber
gewissenhaften Malerei schon nicht mehr in's Gesammtbild der ameri-
kanischen Kunst. Die Jüngeren verlieren ihre Zeit nicht mit solch
spitzpinseligei" Detailarbeit, auch die gewöhnliche Graunialerei ist ihnen
zu einfach. Einige, wie Eliuh Vedder und Fredericl; S. Church,
bewegen sich in grotesk phantastischer Ideenwelt. Andere suchen
die gewagtesten coloristischen Stimmungen zu fassen und erwecken
oft den Einciruck, als seien ihre Bilder [iberhaupt nicht mit dem
Pinsel gemalt. Das Aeusserste in dieser Hinsicht leistete auf der
Münchener Ausstellung 1892 der kecke Colorist Robert ßVillizzlzz
Vozznolz. Sein liammendes, glitzerndes Klatschrosenfeltl, in dem ein
Mädchen herumspielte, und über das glühend die Julisonne streifte,
glich weniger einem Oelbild als einem Relief in OClfLITlDC. Das völlig
reine Roth war in breiten Haufen unmittelbar aus der Tube auf die
Leinwand gedrückt und stand Hackernd gegen die blaue Luft; die
blau-giüneii Blätter waren ebenso unvermittelt daneben gesetzt, weisse
Lichter durch geistreich aufgesparte Stücke blanker Leinxxrantl erzielt.
Noch nie war mit solcher Kühnheit allen herkömmlichen Atelier-
gepiiogenheiten der Krieg erklärt, noch nie ein so barbarisches
Mittel angewandt worden, eine erstaunliche Lichtwirkting zu er-