XLIV.
AMERIKA
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W eeks
Letgte
Reise.
Scharfrichtergelüsten einen Zoll. Seine weissen, kalten Porzellan-
tafeln sind gleich denen Gerömes verständig componirt, geschickt
ausgeführt, sehr hübsch im Detail, aber bunt und hart, temperament-
los und kleinlich.
Der 1849 in Boston geborene Edwin Lord W eelcs drang, nachdem
er bei Geröme gearbeitet, noch weiter in den Osten vor. Die ersten
Bilder, mit denen er den Pariser Salon beschickte, schilderten Scenen
aus den entlegensten Theilen Marokkos. Mit Karawanen, die er selbst
organisirt hatte, drang er in das verborgene Innere dieses Kaiserreiches,
um die fremdartige Wirklichkeit zu malen. Dann, um nicht monoton
zu werden, siedelte er nach Ostindien über, das er in allen Richtungen
durchwanderte, und wo Natur, Architektur und Menschenleben ihm
eine noch grössere Fülle von Stoffen gab. Besonders gern weilt er in
der heiligen Stadt Benares, am Ufer des Ganges, wo Pagode an Pagode
sich reiht, Moschee an Moschee, und der Qualm der Scheiterhaufen
emporsteigt, auf denen die Leichname der gläubigen Hindus ver-
brennen. Die Strassen wimmeln von weissgekleideten, weissbeturbanten
Gestalten, denen riesige bunte Schirme Schutz vor den Strahlen der
Sonne gexxtiihren. Braune halbnackte Wäscher und Wiischerinnen
hocken am Strand. Schlanke, brannhäutige Mädchen mit indischen