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XLIV.
A MERIKA
Bridgman.
Harem.
Geröme in's Amerikanische übersetzt, heisst Frederick A. Bridg-
man. Er war 186 3_66 Stahlstecher einer amerikanischen Banknoten-
gesellschaft und daher gut vorbereitet, als er bei dem harten Classi-
cisten eintrat, dem er mit Entschlossenheit in den Orient folgte.
1872 betrat er zum ersten Mal den Boden Afrikas, bereiste Algier und
Aegypten und wurde dann der Maler dieser Gegenden, nicht ihrer
heutigen Bevölkerung allein, auch ihrer classischen Vergangenheit.
Das wBegriibniss einer Mumiea brachte ihm auf der Pariser YVeltaus-
Stellung 1878 die goldene Medaille, und ISSI hatte er auf einer New-
Yorker Ausstellung schon 330 Orientbilder vereinigt. Bridgman hat
sich bei Geröme eine grosse Geschicklichkeit angeeignet, bei ihm Alles
gelernt, was man lernen kann; er ist sogar ein Wenig geschmeidiger
als sein Lehrer, aber im Grunde auch ein harter Classicist. Weisse
Gewänder und dunkle Hautfarbe, glänzender Marmor und scharfblzttie
Luft, ethnographische Genauigkeit und Vorliebe für die Anekdote
sind die hauptsiichlichsten Kennzeichen seiner Bilder. Er verfehlt
nie, anzugeben, dass sein Negerfest win Blidahe spielt; er entrichtet,
wenn er in dem Cjvkltts aOpfEtf der Tugende vom Ueberfall einer
Haremschönen durch einen lüsternen Mörder erzählt, Gerömes