XXXIV.
FRANKREICH
malt noch einmal seinen Heimath-
: ort jene Landschaft von der
grössten Feinheit. Auch hier ist,
wie in seinen Porträts, Alles mit
i" sachlicher Schärfe, streng wissen-
dem fast ein wenig "Trockenheit
ifji liegt, gegeben. Und doch ruht ein
H .i i" 'I e: unbeschreiblicher Zauber über dem
duftigen Grün der Wiese, den zit-
f terndenjungen Bäumen und diesem
x I _i V stillen Weiher, der kräuselnd sich
i Ääiliii im Schein der wolkenlosen Sommer-
sonne ausbreitet.
" 1883 erschien im Salon noch
das wundervolle Bild sLamour
M0" L7lt"""im'- au villagec. Die Braut hat am
Bretterzaun Wäsche aufgehängt; da
ist der Nachbarsohn von drüben herbeigelaufen, mit einer Blume
in der Hand; sie hat die Blume genommen, und plötzlich drehen
sich beide verwirrt den Rücken und sagen nichts. Sie lieben ein-
ander und wollen sich heirathen, aber wie ist das erste Gestiindniss
schwer. Man beachte die Hände des Burschen, wie er verlegen die
Finger dreht, die Verwirrung des jungen Mädchens, die man sieht,
obwohl sie hineinblicltt in's Bild, und diese Frühlingslandschaft, die
so schön ist wie die Figuren, die sie umschliesst.
Ein zarter Träumer spricht auch ihm selbst ward noch
die Liebe.
Von
den
Damen
seiner
Malsclmxllc
schwärmeriscll
verehrt,
hatte
er in Marie Baskirtscheff, der vornehmen jungen Russin, die seine
Schülerin geworden war, als sein Ruhm eben aufging, eine theure
Freundin gefunden. Es ist reizend, mit xxrelcher Begeisterung Marie
in ihrem Tagebuch von ihm spricht. wJC peins sur la propre palctte
du vrai Bastien, avec des couleurs 51 lui, son pinceati, son atelier et
son frere pour modeleß Und wie sie die andern darum beneiden!
wla petite Suedoise voulait toucher 21 sa palettea. Mit ihr zusammen
entwirft er seine Pläne für die Zukunft, und mitten aus dieser rast-
losen Thätigkeit wird er abgerufen, zugleich mit ihr, die ebenfalls
jung, 24 Jahre alt, starb, als ihre Bilder eben anüngen, Aufsehen zu