XXXIV.
FRANKR]
Stimmen sprechenDie
Geister des heiligen Mi-
chael, der heiligen Mar-
garetha und Catharina,
vor deren Statuen sie
so oft gebetet, haben
sich losgelöst vom
Holzc und schweben
als leichte Phantomc,
als blasse Nebelschat-
ten, die ebenso plötz-
lich wieder zu Luft
zerrinnen werden vor
den Atlgen der Träum-
enden. johanna erhebt
sich zitternd, hat
ihre Fussbank umge-
stosscn und schreitet
nach vorn. Den linken
Arm ausgestreckt, mit
der kmnkliaft erweiter-
Marie Baskirlschzß: Scbzzlklzaben. R311 Pupille illyS LCCTC
starrend, steht sie un-
beweglich, in Ekstase. Von allen menschlichen Ausdrücken, denen
die Malerei nahen kann, ist solche mystische Verzückung vielleicht
am schwersten wiederzugeben, und wohl allein mit Zuhilfenahme der
Hypnose, auf die gerade durch die Experimente Charcots die Auf-
merksamkeit der Maler gelenkt war, hat Bastien bei seinem Modell
jenen "Ausdruck weltvergessener, religiöser Schwärmerei erzeugen
können, der sich in dem unbestimmten Blick der wasserblauen Augen
ausspricht.
Auf die Iohanna folgte wder BCttlCfa, die lebensgrosse Figur
des hageren alten Landstreichers, der, den dicken Stock unterm
Arm, von dem er bei passender Gelegenheit Gebrauch machen würde,
die Dörfer abgrast und bettelnd das Vaterunser vor den Thüren
spricht. Diesmal hat er an der Pforte eines einfachen Bürgerhauses
geklingelt und schiebt ein grosses Stück Brod, das ihm ein ltleines
Mädchen gegeben, mürrisch in die timgchiingte Tasche. Ein Ge-
misch von Ingrimni und Verachtung liegt in seinen Augen, Während