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Werktagskleid, die Poesie des Winters und den Reiz des Frühlings.
Norwegen ist für sie nicht mehr das Land der wildzerklüfteten
Romantik, der vom Maschinisten effektvoll beleuchteten Alpengipfel,
auch nicht das Land der Phänomene, wo die Natur nur im Pathos
spricht, sondern das Land der Helligkeit, des Sonnenscheins, des
Schnees und des Schweigens. Die norwegischen Landschaften kenn-
zeichnen sich durch ihre merkxxrürtlige, fast übertrieben scheinende
Klarheit der Luft, die dünne, durchsichtige, lichtglänzende Atmo-
sphäre, in der alle Farben wie im Festjubel glänzen. Das funkelt
und blitzt in den grellsten Tönen, das Meer, die Hiiuser, die Schnee-
felder, die buntgelaleideten Menschen, Alles ist Klarheit, Lichtauf-
zucken, Lilftigkeit. Sie sind einfach, sehr einfach, man möchte sagen.
dass die Maler eine jüngere Natur mit jungfriiulicheren Augen be-
trachten. Jene Aeltern malten das Rauschen der Wasserfälle und
die verheerende Macht der Elemente; die Natur dieser Neuern ist
Ebenso still wie einsam. Auf den dänischen Landschaften erscheint
sie dem Menschen nahe, ihm freundlich. Sie gibt gleichsam ihre
Hoheit auf, indem" sie um die Wohnstiitten der Menschen sich
schmiegt und nur noch ihren Verkehr vermittelt. In Norwegen
liegt Alles wie ausgestorben, in geisterhafter Ruhe da: eine weite,