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XLI.
SCHWEDI
gehört Liliefors zu jenen Mil-
lefschen Naturen, bei denen
r_ Herz und Hand, Mensch und
t {Ä Künstler sich deckt. Nur
diesem innerlichen Zusam-
ewm- (E: menleben mit dem Gegen-
stand seiner Studien verdankt
er, dass er die schwedische
f Natur so gross und ruhig
sehen, die Vogelsprache und
das Flüstern der Tannen be-
i .1; Sonst ist es unmöglich,
die schxxiedischen Maler nach
nStOlfClM einzuthellen oder
aus Provinzen herauswachsen
zu lassen. je vSClINVCQllSClICfe
Rfcbwd Bwgfj- sie sind und je geschickter sie
mit der Technik spielen ge-
lernt, desto mehr sind sie Kosmoptiliten, denen es Spass macht. sich
an Alles heranznxxtagen. Axel Kulle schildert das südschxxiedische
Banernleben mit grosser Zuverlässigkeit in Trachten und Möbeln,
doch mit einem humoristischen Accent, den er aus seiner düsseltltirf-
ischen Zeit bewahrte. ßVzzllamfer, ein derber, pOCSlClOSCY Realist,
ist der Hauptvertreter des Proletariernattiralisiuus. Alte Männer und
Frauen auf der Strasse, auf dem Markt oder im Wirthshaus bringt
er in Lebensgrösse, energisch frisch und farbig, aber stimmungslos
und unzart auf die Leinwand. Axel Burg malt das Bauernlelven in
Orebro: Strassen- und jahrmarktscenen oder Bauernhöfe am Sonntag-
vormitttig, wenn der Wagen zum Ausflug nach dem Nachbardorf
bereit steht. In jolzan Tirän, einem kernigen, derben Maler, hat die
schneebedeckte Landschaft Lapplands mit ihren Bergen, Fichten und
Wasserßillen einen kraftvollen, unerschrockenen" Schilderer. Allzm
Oeslarlind, ein delicater Erzähler, ist noch heute in der Bretagne an-
sässig, wo er das Landleben auf dem Felde und im Zimmer, bei
Tageslicht und Feuerschein, auf dem Marktplatz und dem Kirchhof
mit pariserischer Geschmeidigkeit malt. Namentlich die Kinderwelt
hat in ihm einen feinen Beobachter: er belauscht die Kleinen in
ihren Spielen und Sorgen, einfach, ohne selbst sich einzumischen;