XLI.
S CHWEDEN
239
stücke als Kunstwerke, mehr ex. ,
elegante Bravourmalereien
als intime Selbstgestzindnisse, 1 fixer?
mehr manueller Geschick- so "i? i
lichkeit als dem Herzen ent- Äfl,
sprungen. Auch zu jenen 7'-
schroffen Kraftnzituren, die K, iliiiriil"
auf den Ausstellungen von Ö
t ,l:_re 43:. wer;
der Menge verhohnt und ver-
lacht werden, gehören die
schwedischen Maler nicht. g
Sie sind nie herb und puri-
tanisch, sondern eher pikant, _
reizvoll, gefällig, graziös. Der
Chic hat sich in ihren hub jäjääri
schen Farbencapriccios des
Natürlichen bemachtigt und "iirr-ÄZV:
selbst aus den Bauern eine
Art Nippüguren gemacht Prmg Izzzgvu: Landschaft.
Sehr schlagfertig im Assimi-
liren haben sie mit allen Kunstgrilfen, die man in Paris lernen kann,
mehr als jede andere Nation sich vertraut gemacht und mit ihrer Hülfe
sehr raffinirte, sehr moderne Werke geschaffen.
Auf dem Gebiete der Landschaftsmalerei könnte am ehesten
Rene Billotte eine Parallele für die Werke der üntrsten Schweden
Ö
bieten. Die schwedische Natur hat nicht das idyllisch Scham-
hafte der dänischen, auch nicht den herben Zug der Verödung und
VJildheit, der der norwegischen ihr düster melancholisches Gepräge
Gibt. Sie wirkt koketter südlicher französischer und die Maler
n 7 7 1
sehen sie auch mit französischen Augen. Ihre XVerke haben nichts
Mystisches, Elegisches, Verschleiertes, wie die der Dänen. Alles ist
klar und blinkend. Dort eine Natürlichkeit und Einfachheit, die an
die Arbeit des Pinsels kaum mehr denken lässt; hier in erster Linie
derEindruck des geschickt gelösten Problems. Dort die höchste
coloristische Enthaltsamkeit, ein weiches, Alles Lunwogendes Grau;
hier ein fast spitzfindiges Spiel mit zarten Farbenabtiänungen, ein
Streben, die flüchtigsten Naturstimmungeii und complicirtesteu Wirk-
ungen des Lichtes mit geschmeidigen] Pinsel zu analysiren. Da sind
helle Wiesen und Waldlichtungen unter den verschiedensten Stimm-
Muther, Moderne Malerei III. 19