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XLI.
IWEDEN
f Nationalmusetun Eingang. Schon dieser
schnelle Erfolg deutet darauf hin, dass
Salmson kein Meister von stolzer Eigen-
l' art ist, zu dessen Verstiindniss man sich
allmählich emporarbeitet. Manets harte
männliche Kunst hat unter seinen Hän-
den etwas Gefallsames bekommen. Seine
Bauerndirnen sind elegant, seine Land-
iilj 1'4T:lvi1-i' f schaften reizend und seine Beleuchtungsv
f?" probleme mehr pikant als ehrlich gelöst.
Namentlich seine letzten Kinderbilder
' und Patstellporträts waren oft recht süss-
i i 7 lich. Er ist kein kräftiger, ursprüng-
licher Künstler, er folgte nur zahm dem
y Strome. Aber er ist ein guter Maler,
August Hagbürg. der sich in Paris eine grössere tech-
nische Schlagfertigkeit erwarb, als sie
einer seiner Landsleute besessen. Seine
Schilderungen des Volkslebens rin der Picardie bestechen das grosse
Publikum durch ihre sichere und edle Zeichnung, ihre rafHnirte Farben-
behandlung, leckere Pinselführung und geistreiche, obwohl nicht tiefe
Charakteristik. Durch diese salonfahige Haltung machte er die neuen
Principien schneller, als es sonst möglich gewesen wäre, der Menge
mundgerecht.
Als sein Zwillingsbruder steht in der schwedischen Kunstgeschichte
August Hagborg da, dessen Erfolg vom selben Jahre datirt und dessen
geschmeidiges Talent die gleiche Entwicklung durchmachte. Nach-
dem er in Paris mit kleinen, sorgfältig hart gemalten Costümbildern
aus der Directoirzeit begonnen, fand er später seinen Beruf in der
Schilderung der Meeresküste und des nordfranzösischen Fischervollas.
vEbbe am englischen Kanalx eine Anzahl Austernfischer, die mit
ihrem Fang über das frische klare Meer nach Hause fahren, darüber
ein heller Himmel mit bläulichen Wolkenstreifen wurde 1879 vom
Musee Luxembourg gekauft, und seitdem war er ein gesuchter Maler.
Ein niedriger gelblicher Strand, der im Vordergrund breit sich hin-
lagert, Fischerkähne, das ruhige Meer und ein klarer blauweisser
Himmel, der im milden Licht der warmen Mittagssonne oder im
kalten Schein dämmerigen Morgens strahlt ist die Stimmung,
die Hagborg sich gewählt und in allen seinen Bildern mit ver-