DÄNEMARK
]ohansen.
Landschaft.
johansen weiss sie in wunderbarer Vollendung zu malen, und doch
ist auch hier die höchste Kunst wieder zur schlichten Natur ge-
worden, so dass man keine Bilder mehr zu sehen, sondern die Poesie
der Landschaft selbst zu fühlen glaubt, mit ihrer Schwermuth, ihrer
Einsamkeit und geheimnissvollen Stille. Ein kleines Bauernhaus ist
etwa dargestellt, das einsam sich auf weiter grüner Wiese sonnt, von
warmblatier herbstlicher Abendluft umflossen. Vorn grasen ein paar
Kühe, die eine schläft im Stehen, die andere kaut. Aus allem strömt
jene halbschläfrige Verträumtheit, die Einen an warmen Sommer-
abenden überkommt. Oder: Auf einem Dorfweg, der an einem Bretter-
zaun vorbei zu einer kleinen Bucht führt, schlendern zwei Männer,
"echte Dänen vom Lande, mit grossem rothem Bart und sinnenden
Augen. Die Sonne geht unter, die Dünste aus Erde und Meer steigen
Wie ein silberner Nebelschleier über der Landschaft auf, die Luft ist
still, kein Blättchen rührt sich, nur die Holzpantoifeln der beiden
Männer knirschen im Sande.
In diesem rührend zärtlichen Naturgefühl ist Johansens Kunst
gleichsam der Gesammtausdruck für die Bestrebungen der jungen