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DÄNEMARK
Skagen.
dänischen Lebens in der Stadt und am Strande, mit neuem Glanz
und neuer Kraft wieder aufnahm.
Kröyer gehört zu den seltenen Naturen, die fast Alles können, was
sie wollen. Bilder im Freien und Intcrieurs, blitzende Sonneneifekte
am Strande, mysteriöse Diimmertmgsstimmungen und laünstlichcs
Licht Alles behandelt er mit gleicher Sicherheit, die jeder Schwierig-
keit spottet. Ein geradezu stttunenswerther Improvisator, hat er zu-
gleich das Genie des Zeichners. Unermüdlich den Bleistift in der
Hand, wirft er eine Aehnlichkeit, eine Pose, eine Attitude hin, die
fast immer sitzt; in zwei Strichen lässt er eine Physiognomie ent-
stehen. Der sStrand von Skagena und der wAüfbfllCli der Fischer
zum nächtlichen Fischfanga waren die ersten Bilder", die er von
Dänemark in den Salon schickte. Das eine zeigte eine Anzahl grob-
knochiger Seeleute, die bei Sonnenuntergang ein Netz über den
fahlgelben Strand ziehen. Die Strahlen der tintergehenden Sonne
spielen auf ihren Kleidern, die Nacht senkt sich herab. Ein grosses
Schweigen liegt über der Seelandschaft, und die grossen Silhouetten
der Fischer zeichnen sich scharf gegen den schummerigen Himmel.
Auf dem andern sah man die Ebene von Skagen in der Dämmerung.
Zwei oder drei weisse Wolken stehen silbern am Horizont, der