Volltext: Geschichte der Malerei im XIX. Jahrhundert (Bd. 3)

künstlichen 
Lichtes eine 
Wirkung, die 
fast den jüng- 
sten Experi- 
menten Bes- 
nards gleich- 
kommt. 
Sein scl1ön- 
stes Bild der 
Königstochtcr 
 voll von sat- 
tem Schmelz 
in den weichen. 
bräunlichen 
Tönen  stellt 
sie dar im Ge- 
fängniss, 
Nachts, im Bet- 
te sitzend, den 
Blick in's Licht 
geheftet, das 
von einem Schirm beschattet auf dem Tische brennt. Eine un- 
endliche Wiirme, ein tiefer Friede liegt darüber, das weisse Bett, die 
bunte Decke, die dunkle Mauer sind gelbröthlich übergliinzt. und 
zwischen Licht und Schatten sitzt die Gestalt der alten Frau  
eine volle Matrone mit gefassten. sinnenden, grossen Zügen, ruhig, 
tmbeweglich, als hiitte sie viele lange Nächte so gesessen. Das ist 
einmal keine Gestalt mit den herkömmlichen Gefühlen der Historien- 
malerei, sondern eine Persönlichkeit mit scharf ausgeprägten seelischen 
Zügen. Hier ist Einer in die Vergangenheit untergetaucht, ohne dass 
dem 'l'aucher die Luft ausging, hat posenlose, ehrliche Bilder hin- 
gestellt, so überzeugt und ernst wie das Leben der Heldin, die sie 
feiern. Nicht Theaterschwung, sondern zarteste Intimität ist sein 
Grundprincip, und in diesem Sinne leitet Zahrtniann in die letzte 
eigentlich moderne Phase der dänischen Malerei über, die seit dem 
Jahre 1,878, dem Jahre der dritten Pariser Weltausstellung, anbrach. 
War die dänische Kunst in ihrer ersten Periode national, aber 
technisch unbeholfen, in ihrer zweiten technisch entwickelter, aber
	        
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