künstlichen
Lichtes eine
Wirkung, die
fast den jüng-
sten Experi-
menten Bes-
nards gleich-
kommt.
Sein scl1ön-
stes Bild der
Königstochtcr
voll von sat-
tem Schmelz
in den weichen.
bräunlichen
Tönen stellt
sie dar im Ge-
fängniss,
Nachts, im Bet-
te sitzend, den
Blick in's Licht
geheftet, das
von einem Schirm beschattet auf dem Tische brennt. Eine un-
endliche Wiirme, ein tiefer Friede liegt darüber, das weisse Bett, die
bunte Decke, die dunkle Mauer sind gelbröthlich übergliinzt. und
zwischen Licht und Schatten sitzt die Gestalt der alten Frau
eine volle Matrone mit gefassten. sinnenden, grossen Zügen, ruhig,
tmbeweglich, als hiitte sie viele lange Nächte so gesessen. Das ist
einmal keine Gestalt mit den herkömmlichen Gefühlen der Historien-
malerei, sondern eine Persönlichkeit mit scharf ausgeprägten seelischen
Zügen. Hier ist Einer in die Vergangenheit untergetaucht, ohne dass
dem 'l'aucher die Luft ausging, hat posenlose, ehrliche Bilder hin-
gestellt, so überzeugt und ernst wie das Leben der Heldin, die sie
feiern. Nicht Theaterschwung, sondern zarteste Intimität ist sein
Grundprincip, und in diesem Sinne leitet Zahrtniann in die letzte
eigentlich moderne Phase der dänischen Malerei über, die seit dem
Jahre 1,878, dem Jahre der dritten Pariser Weltausstellung, anbrach.
War die dänische Kunst in ihrer ersten Periode national, aber
technisch unbeholfen, in ihrer zweiten technisch entwickelter, aber