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wie Menzel das
Friedrichs des
Grossen, in al-
len Einzelhei-
ten erzählt.
Lange Jahre
vertiefte er sich
in dieGeschich-
te der UHglüCk-
liehen Königs-
tochter, machte
sich vertraut
mit ihrer Per-
sönlichkeit und
ihren Schriften
und suchte auf
Grund dieser
historischen
Studien ein
glaubwürdiges
Bild von ihr
festzustellen,
das gross sei in
der Auffassung, echt in den Formen. Er malte sie als junge Gattin an
der Seite Uhlfeldts, im Kloster und im Gefiingniss, wie sie bei ihrem
Eintritt vom Kerkermeister untersucht wird, wie sie betet oder ihre
Memoiren schreibt; er hat sie zu neuem Leben erweckt. so dass
durch seine Bilder ein wahrer LeonorevChristine-Cultus in Dänemark
begann. Und er hat dieser Figur ein intensives Leben gegeben.
Mit ihren gtossen männlichen Zügen, ihrem guten würdigen Gesicht
Scheint Leonora hier in Fleisch und Blut aus dem Grabe gestiegen,
S0 wie sie war. Man fühlt, dass der Künstler ihr Leben mitgelebt
und sein Modell lieben gelernt hat. Der Ausdruck ist überzeugend,
das Spiel des Lichtes manchmal hart und Himmerntl, oft sehr fein
und stimmungsvoll. Wie von der conventicwnellen wSClIÖHlIClIQ, machte
Zahrtmann auch vom herrschenden Colorismus sich frei. Zu einer
Zßit, als anderwviirts fast durchgängig braune Galerietöne herrsch-
tßll, malte er in möglichst ungebrochenen, scharf accentuiren-
den Farben und erreichte zuweilen namentlich in der YVie-dergabe