Volltext: Geschichte der Malerei im XIX. Jahrhundert (Bd. 3)

Helsled. 
schüchterne 
schmalwangig hohliitigigen Rabbinerjungen, die verführerische Königin 
als eine trockene, gelehrte Dame gesetzten Alters und gesetzten 
Sinnes, wie sie, in persischem Schlafrock, kühl bis in's Herz hinan, 
einander gegenüber sitzen und eine ernste Discussion über den Talmud 
führen, während aus dem primitiv dürftigen Parfümirungsapparat zu 
ihren Füssen dünne Rauchwölkchen zu ihnen aufsteigen. Oder er 
macht aus der schönen Aspasia eine majestätische, corpulente Matrone, 
die mit gefasstem Schmerz in den breiten, männlichen Zügen die Büste 
des todten Sohnes betrachtet. Mochte er während seines italienischen 
Aufenthaltes 1873-1873 römische Fruchtliiden, Mädchen, die Kalk 
tragen, Sabinerinnen, die ihr Kind wiegen, Obsttriigerinnen von Amaln, 
Blumenverkäuferinnen von Florenz oder später in Dänemark die 
wklugen und thörichten ]ungfrauem, wJLlliC mit der Ammea oder den 
PITOd der Königin Sophie Amaliea darstellen  bezeichnend für ihn 
war immer eine scharfe Opposition gegen jene falsche ldealitiit, die 
tiamzils auch in der dänischen Malerei sich eingenistet. Ein reflectir- 
ender Geist, verschmäht er, in seinen Frauenbildern an der leicht 
zu fassenden schönen Form haften zu bleiben und sucht im Weib
	        
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