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DÄNEMARK
Bild vom Fincldschen Cafehatis. Ernst Meyer, der eine Zeitlang bei Cor-
nelius studirte, warf mit grossem Eifer sich auf die Schilderung
des römischen und neapolitanisclten Strassenlebexis. Kilclzlcr, der
später in Italien Mönch wurde, malte ausser römischen Strassen-
scenen auch religiöse Bilder Josef und seine Brüder u. dgl.
düsseldorfisch in der Farbe, doch ohne Sentimentalität. Consmntivz
Hausen suchte in seinen mythologischen Fresken in der Vorhalle
der Kopenhagener Universität, wo Hillrer die ornainentalen Deco-
rationen malte, nach dem Vorgange der Bildhauer die Götterwelt
des Nordens in den Kreis der dänischen Malerei zu ziehen und ist
sonst in der Kopenhagener Galerie mit Scenen aus Neapel und
Ansichten römischer Ruinen vertreten. Die Bilder des um mehrere
Jahre älteren j. A. Kraft und des Landschaftsmalers Pezhold gehen
etwa mit den kleinen italienischen Bildern unseres Bürkel parallel.
Niels Simonsen, der Schlachtenmaler, machte eine Reise nach Afrika
und kam mit Wüstenbildern zurück. Auch Rörbye ging dazu über,
die Nachfrage nach Orientbildern zu decken.
Andersen hat in seinem Roman wNUY ein Geigen hübsch das
damalige Leben der dänischen Künstler in Rom geschildert, ihr
arbeitsames Studium und ihre lustigen Kneipen, wenn im Cafe Greco
das wPontemollee gefeiert ward. sAn den WVänden hingen Kränze,
und in der Mitte bildete ein GeHecht von Eichenblattern ein O und
bezeichnete
N a m en
Overbecl;
und
Txhorwaldsenl
Auf den BÄlDkCD 52158611 um die Tische herum junge und alte
Künstler, die meisten von ihnen Deutsche, von welchen sich das
Kneipenleben schreibt. Alle hatten Schnurn, Kinn- und Backenbiirte,
einzelne trugen lange Locken. Einige sassen in Henidärlneln du,
andere in Blousen. Hier sah man den alten berühmten Rcinhart
in Lederwannns mit rother Mütze auf dem Kopf. Sein Hund war
an das Stuhlbein festgebunden und liliiilte lustig mit einem andern
Hunde dicht daneben. Da sass der Tyroler Koch, der alte Künstler
mit dem jovialen Gesicht. Da sass Overbeck mit blossem Halse
und langen Locken über weissem Hemdkragen, ganz wie Rafael ge-
kleidete. Und Emil Hannover weist in seinem feinsinnigen Buch
über Köbke mit Recht darauf hin, von welcher Bedeutung Italien
und der Verkehr mit den Nazarenern für die damaligen dänischen
Künstler War. Sie lernten monunientille Aufgaben, wie sie in den
goerjahren in Diineinarlc gestellt wurden, mit Geschick lösen, bekamen
Verstiindniss für Formenschöiilieit und abgerundete Compositioii. Aber