Volltext: Geschichte der Malerei im XIX. Jahrhundert (Bd. 3)

DÄN] 
EMARK 
Was die Modernen nur undeutlich ahnen latssen, malt er substantiell 
und handgreiflich. Er ist zu schonend gegen den gezeichneten Um- 
riss. Wie hart und unangenehm wirken die Conturen auf seinem 
Bilde vom Innern des Colossetuns. In seinem Streben nach Umriss 
und Lokaliarbe gibt er sie selbst Dingen, die keine hatben. Die 
Wolken sehen aus, wie gemauert. Das Wasser, das in seiner un- 
endlichen Manigfaltigkeit fast noch latunenhafter als die Luft ist,_gleich- 
zeitig in bläulichen. grünlichen, weisslichen Tönen spielt, hat bei 
Eckersberg nur einen eintönigen, harten Ton, keine Transparenz, 
nicht Glanz noch Schimmer. Nur wenn man hinwegsieht über diese 
Mängel, kann man über das unvergleichliche Studium der VVellen- 
bewegung und die vortreffliche Zeichnung der Schiffe sich freuen, 
sich erinnern, zwar viel ei-fektvollere Seestücke gesehen zu haben, 
doch wenige, die in der Einzelbetrachtung so genügen. 
Bei Eckersberg ist Alles ruhig, überlegt, logisch, gedacht und 
gesehCn, bevor es gemalt wurde; jeder Punkt steht, wo er soll; er 
kennt seine Perspective und seine Anatomie an den Fingern. Seine
	        
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