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Familie um den Tisch sich versammelt, wenn das Tiheegeschirr
klappert und das NVasser brodelt. Und wie drücken sie sich scheu
an die YVäntle, wenn Gesellschaft ist, als hätten sie Angst vor den
Leuten. Auf den Fensterbrettern blühen in grüngesprenkelten doplien
altmodische Blumen. Altmodische Familienportiiits hängen in bieder-
maierischer Behaglichkeit an den Käfäntien.
Man hat bei uns, wo man überhaupt geneigt ist, dem grossen
Weltverkehr fernliegende Gegenden schon deshalb für halbbarlwariscli
zu halten, Weil man von ihnen nichts Weiss, diese bescheidene. aber
kerngesunde dänische Malerei lange Zeit sehr von oben herab be-
trachtet. Erst das epochemachende Auftreten der jungen dänischen
Schule auf den letzten grossen Ausstellungen belehrte, dass sich innen
halb der Grenzen des kleinen nordischen Königreiches ein Frisches
Künstlerleben rühre. Durch die XVerke der jungen wurde die Auf-
merksamkeit auch auf die Aelteren gelenkt, denn es war nicht an-
zunehmen, dass solche Ktmstblüthe über Nacht gekommen.
Dänemark ist bekanntlich keine Stätte alter Kultur. Vor dem
Zeitalter dihorwaltisens fehlte jede künstlerische Tradition, niemals
war das Land Schauplatz einer nachhaltigen und historisch wichtigen
Kunstentwicklung. Aus dem Mittelalter hat es nur in wenigen goth-
ischen Bauwierken von massiver Eintönigkeit Spuren einer schwachen
Kunstthätiglteit aufzuweisen. Erst spät, im Beginn des Jahr-
hunderts, trat unter der Regierung Christians IV. die Pliege künstler-
ischer Interessen mit grösserer Lebhaftigkeit hervor. Christian V.
(1670-1699) suchte ein paar Strahlen von der Sonne Ludwigs XIV.
zu erhaschen und berief zahlreiche französische Künstler, die das
Land mit mannigfachen Nachahmungen Lebruns und Coustous be-
schenkten. Unter Friedrich V. (I746_1766) wurde eine Kunst-
akademie im Schloss Charlottenborg begründet und von dem Bild-
hauer Saly aus Valenciennes nach französischem Muster organisirt.
Das neue Stadtviertel, das um diese Zeit in Kopenhagen entstand,
die sogenannte Friedrichstadt, gibt in ihren Palais und der von
Saly ausgeführten Reiterstatue Friedrichs V. ein ziemlich vollständiges
Bild des nicht besonders reichen dänischen Rococo. Eine Gene-
ration später traten dann zwar dänische Künstler an die Spitze der
Schule, aber die Tradition blieb vorwiegend litmzösiscli oder deutsch
classisch. Jens juel zeichnete sich als eleganter Porträtmaler aus.
Der Thicrmaler Gebauer malte kleine Bilder im Sinne des lisaias
van de Velde. Durch den Bildhauer äVietiewelt wurden XVinckel-