Volltext: Geschichte der Malerei im XIX. Jahrhundert (Bd. 3)

XXXVIII. 
BELGIEN 
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Töne. die den grossen französischen Malerpoeten eigen. Auch er 
erweist sich darin als echter Sohn seines Landes. 
Der belgische Naturalismus ist wie ein kräftiger, mit fester 
Nahrung angeschvitemmter Körper, dem über dieser physischen Be- 
hiibiglteit ein wenig die Fähigkeit zur Begeisterung, die Zärtlichkeit 
der Empfindung verloren ging. Die Bilder sehen durchgängig ge- 
malt, mit Oel gemalt, speciell belgisch gemalt aus. Die Maler 
freuen sich über ihre fruchtbaren Landstriche, ihre fetten Heerden, 
den gesunden Geruch der Kuhställe, aber kümmern sich um feinere 
Empfindungen wenig. Ueberall herrscht eine gleichmässige feste 
Mache, wenig eigentliche Intimität und Frische. Man malt noch 
immer nicht das feine Parfüm der Dinge und die Weichheit ihrer 
Tonwerthe, hat keinen Sinn für den leichten Schauer der Atmo- 
sphäre und das zarte poetische Kosen des Lichts. Materielle Schwere 
und prosaische Nüchternheit spricht aus Allem  die Raceneigen- 
thümlichlteit, durch die im 17. Jathrliundert schon die vliimische 
Malerei, soweit sie autochthon war, sich von der gleichzeitigen 
holländischen tinterschietl.  
(QQD
	        
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