Volltext: Geschichte der Malerei im XIX. Jahrhundert (Bd. 3)

XXXVIII. 
BELGIEN 
161 
V rrlms  
RPUILE 
äcoles. 
de _longhe's verwandelte sich in eine ruhige, stille Mutter, die selig 
dem kleinen. auf ihrem Schoosse spielenden Wesen lauscht. Frans 
und Jan V erhas haben eine ganze Reihe solcher Fatmilienscenen ge- 
malt, aus denen das frische Jauchzen heller Kinderstiminen tönt. Sie 
sind die ersten Belgier, die die Eleganz vornehm erzogener Kinder 
mit feinem Verstiindniss erlassten. Eine Mischung englischer Grazie 
und pariserischer Feinheit geht durch ihre Bilder. 
Charles Hernmns führte die Kunst hinaus auf die Strasse. Sein 
grosses Bild wIn der MOfgßlldälTllllßfullg(4 von 1875 war gewiss kein 
feines Werk und wirkt im Brüsseler Musee moderne recht veraltet. 
Ein Wüstling, an jedem Arm eine noble Dirne, taumelt, den Hut 
tief im Nacken, aus einem eleganten Restaurant, xxtährend Arbeitsleute, 
eben an ihr Tagewerl; gehend, die Strasse passiren. Es lag ein Stück 
Plogarth in dieser aufdringlichen Gegenüberstellung von Tugend und 
Laster, Pflicht und Vergnügen, Luxus und Armuth. Es war eine 
gesuchte. genrehaft unfeine Antithese, diese Theilung des Bildes in 
zwei Gruppen, auf der einen Seite die Lebemänner, ein Froufrou 
seidener Kleider und lautes trunkenes Schreien; auf der andern die 
Arbeiter, melancholisch ernst, mit der resignirten Miene von Mär- 
tyrern. Und für seinen Autor selbst war das Werk obendrein der 
einzige glückliche Treifer. Schon seine wCODSCFlblfICHa 1878 und 
der wMaskenballa 1880 erzielten nicht annähernd diesen Erfolg, und 
Muuher, Moderne Malerei III.
	        
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