XXXVII.
ENGLAND
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die Armenviertel Londons zeichnete. Diese armen verhungerten Ge-
stalten waren ganz realistisch ohne Verschönerung gegeben, der Ge-
sammtton war von einem grünlichen Grau, das kräftig von dem
üblichen Hellblau der englischen Bilder abwich. Dudley Hardys
Riesenbild wOlULlLIClIlOSK, auf dem eine Menge Menschen bei Nacht
im Freien an einem Denkmal Londons schlaft, und jacomb Hoods
schlichte Scenen aus dem Londoner Strassenleben sind weitere Ar-
beiten, die in den letzten jahren durch ihren mehr französischen
als englischen Charakter auffielen. Stott of Oldham lauscht in
Verzückung den symphonischen Harmonien des grossen Magiers
Whistler und warb sich durch hübsche Dünenbilder mit spielenden
,Kindern, durch kräftige Bildnisse und zart duftige Mondschein-
landschaften auch in Deutschland viele Freunde. Stanhope Forbes
malte eine wPhilharmonische Gesellschaft auf dem Landex, eine Ver-
steigerung und Scenen aus dem Treiben der englischen Heilsarmee,
Worin er sich aller poetischen Nebengedanken enthielt und durch
die Bonhomie der Beobachtung den Dänen näherte. Sie sind inner-
halb der englischen Kunst die wenigen Maler par excellence die
einzigen, die mehr in französischem Sinn die naturalistische Ab-
schrift eines Stückes Wirklichkeit anstreben und damit ein directeres
Studium des Lichtes verbinden, als sonst in der englischen Schule
üblich.