Volltext: Geschichte der Malerei im XIX. Jahrhundert (Bd. 3)

XXXVII. 
ENGLAND 
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Wenn es still war. Blatt für Blatt 1'    
leise zwischen den schwanken    
braunen Aesten hinab raschelnd.        
Und wenn dann das Laub von      
Bäumen und Büschen fiel, kamen        7_  
Zugleich die verstecktesten Geheim-       
nisse des Sommers an's Licht; was    1    ß    
lag nicht umher an zierlichen Säm-   7  .i    
ereien und farbenreichen Beeren, an         
braunen Nüssen, blanken Eicheln,       "Ä 
schwarzglänzeiideii Schlehen und  Ä   _  i; 
scharlachrothen Hagebutten. An  l       
den bliitterlosen Buchen sassen dicht      
beieinander stachlichte Bucheckern,     i  
die Ebereschen beugten sich unter   Viliii;   1-,  
sClhrveren, rothen Trauben, späte  ß 17  
Brombeeren lagen schwarz und    i  
blülLlli in dem feuchtgl] Laub 3111 Herkolner: jobn Rurkiiz. 
XVCgC, im Haidekraut wuchsen 
lreisselbeeren, und die wilden Himbeeren trugen zum zweiten Mal 
ihre mattrothen Früchte. Das xierwelltende Farrenknitit hatte wohl 
hlllidert Farben, das Moos schoss gleich Tannen und Palmen und 
Straussenfedern, wie Aehren eines Miniaturkoriifeldes auf. Eifrig wie 
Kinder durchschweiften die Landschafter den Wald kreuz und quer, um 
Seine Schätze und Merkwürdigkeiten zu entdecken. Sie wussten ein 
lfleubündel so genau zu malen, dass ein ßOtzllliliCf die Species eines 
lzeäill Halnies bestimmen kann. Einer _lebte drei Monate unter einem 
Lmrghuää eine Haidelandschaft grundlich kennen zu lernen. Verwirrt 
  S Einzelne, verloren sie den Blick fur das Ganze und lenkten 
in die Modernität erst wieder ein, als sie die Pariser Landschafter 
 QEin sonderbarer Kreislauf also von Geben und Nehmen. 
uchten die Englander die Franzosen; zur Zeit, als ]ene 
unter dem Einfluss der Engländer stehen, machen diese eine Schwenk- 
mlg nilfll der entgegengesetzten Seite, bis sie schliesslich von Frank- 
YCICh die Anregung zur Rückkehr auf den alten Weg erhalten. 
Landäilläifäss diesen verschiedenen Einflüssen gehen in der englischen 
c tsmalerei mehrere sich kreuzende und vermischende Strom- 
Hegen neben einander her: auf der einen Seite das prosaisch Ver- 
nunftlge, ein Streben nach Deutlichkeit und Exaktheit, das nicht
	        
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