Volltext: Geschichte der Malerei im XIX. Jahrhundert (Bd. 3)

XXXVII. 
ein Satlonmaler, in 
dem ein zahnies, ge- 
schmackvoll erzog- 
enes Temperament 
seinen liebenswürd- 
igen Ausdruck fand. 
Auch iseine Land- 
schaften mit den saut- 
beren Bauernhäusern 
und der Weichen 
Sonnenuntergangs- 
stininiuiig haben die 
von Walker gespielte 
Scala nicht um neue 
Noten bereichert. De- 
sto erstaunlicher" ist 
die ernste Sicherheit 
und robuste Energie, 
die aus seinen übrigen 
Werken spricht. Seine 
männlichen Bildnisse, 
besonders das seines 
Vaters, dieses laönig- 
liehen, alten Mannes mit dem langen, weissen Bart und der durch- 
gearbeiteten Stirn, stehen den besten, wie in Stein gemeisselten Er- 
scheinungen der englischen Portriitltuiist zur Seite. In der wletzten 
Musterungw. zeigte er, dass man einfach bleiben und doch eine tiefe 
Note anschlagen, selbst Grösse erreichen kann. Denn es ist etwas 
Grosses in diesen alten Kriegern, die am Ende ihrer Tage beten, 
nachdem sie sich zeitlebens nicht um's Gebet gekümmert, in diesen 
weit herumgekommenen Seelöwen, die dutzendnial ihr Leben in die 
Schanze geschlagen und nun sanft auf der Kirchenbank den letzten 
Atheniztig thun. Selbst seine letzten Gruppenbilder  die Ver- 
sammlung der Cumtoreii des Charterhotise und die Magistratssitztmg 
von Landsberg  waren grossartige Werke realistischer Kunst von 
imponirentler Kraft und Gesundheit. In der Darstellung-dieser bürger- 
lichen Männer offenbarte sich von Neuem in ganzer Grösse das 
Genie des Meisters, der-in seinen slnxraliden von Chelsezw eines der 
DOClCHSIÜCliC des 19. Jahrhunderts schuf.
	        
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