XXXVII.
ENGLAND
123
W alker
Badende Knaben.
Tag und Nacht, zwischen Alter und Jugend, Kraft und Verfall. Doch
bei Walker kein Gegensatz. Denn wie in der Abenddiininaerung sich
das Licht mit dem Schatten vermählt, so ist auch das junge kräftige
Weib, das am Arme der Greisin im mysteriösen Schweigen des
Abends dahin schreitet, in diesem Moment nicht von dem Gefühl
ihrer Jugend, sondern dem melancholischen Gedanken des wWarte
nur baldea erfüllt. Ihre Augen blicken sonderbar, wie geistesabwesend
in's Leere. Und auf der andern Seite des Bildes ist dieses Thema
von der Vergänglichkeit des Menschen noch weiter ausgeführt. Da
sitzt auf einer Bank, inmitten des grünen, mit Gänseblümchen
übersäten Angers beschaulich eine Gruppe alter Männer neben einer
duftenden, in Blüthenschmtick prangenden iVeissdornhecke. Ueber
der Bank steht, einen scharfen Schatten auf den goldenen Sand
werfend, eine alte Statue, wie um hinzuweisen auf den Contrast
zwischen dem tinvergänglichen Stein und dem gebrechlichen Ge-
schlecht des Menschen, das gleich den Blättern im Herbste dahin-
welkt. Ganz vorn aber müht ein Arbeiter das zarte Frühlingsgms
mit der Sense ab, eine unheimliche, Wilde, rauhe Gestalt, ein Schnitter,
dessen Name Tod ist.
Es dauerte nicht lange, so war der Abend auch für den Maler
angebrochen und der grosse Schnitter Tod fällte ihn.
Nervös und reizbar, gehörte Walker zu den Naturen, die schwer
sich in der rauhen Wirklichkeit zurechtfinden. Das Kleine, das er
so schön zu malen wusste und das in seiner Kunst eine so wichtige
Stelle einnimmt, hatte auch auf sein Leben mehr Einfluss als gut
War. Während Mason alle Ulläll]HChHIllChkCiICD mit SIOiSChem Gleich-