XXXVII.
ENGLAND
W alleer
Flood
über's Land. Der lange Tag geht seinem Ende entgegen und der
Mond steht silbern am Himmel. Weithin dehnt sich der Acker aus,
der schwere Tritt der Pferde versclunilzt in der Stille des Abends
mit den1 Murmeln des Bächleins, das leis klagend am Raine hinfliesst.
wDer Mensch geht zur Arbeit bis zum AlJCIILi-z lautet echt englisch
die Unterschrift. Dieselbe stille Traurigkeit des Sonnenuntergangs
malte er im walten Gittere, jenem Werke von wunderbarer Zart-
heit. Der Friede der Dämmerung liegt auf einer sanften, weichen
Landschaft. Eine Dame, die Eigenthünierin des Schlosses, in Wittwen-
kleidung, ist, von ihrer Magd begleitet, aus der Gartenthür heraus-
getreten, die sie wieder schliesst; Kinder spielen auf den Stufen und
vorn gehen zwei Arbeiter still ihres NVeges, die die Schlossfrau grüssen.
Nichts als die Begegnung einiger Personen, eine Sccne, wie sie jeden
111g sich abspielt, und doch auch hier eine Subtilität und Zartheit,
die den Vorgang aus der Prosa des Alltagslebens in eine geheimniss-
voll poetische Welt entrückt.
In seiner spätem Zeit lenkte er immer mehr in duftigen Lyrismus
über. Auf seinem grossen Bilde wThe Harbour of Refugee von 1873
bildet den Hintergrund eines jener friedlichen Häuser, in denen greise
Arme den Rest ihrer Tage in beschaulicher Ruhe verbringen. Die
Sonne sinkt und der Mond geht auf. _Das rothe Ziegeldtich steht
klar gegen den ruhigen Abendhimmel, und vorn auf der "Terrasse,
über die zitternd die gelben Strahlen der untergehenden Sonne
rieseln, geht eine gebückte alte Frau, von einem graziösen, leicht
dahinschreitenden Mädchen geführt. Der alte Gegensatz zwischen