Volltext: Geschichte der Malerei im XIX. Jahrhundert (Bd. 3)

XXXVII. 
ENGLAND 
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Life. 
selben NVege. Alle ihre Vorgänger hatten die Wahrheit als Feindin 
der Schönheit betrachtet, und Hirten, Hirtinnen, Ackersleute und Ar- 
beiter nur dadurch kunstEihig gemacht, dass sie ihnen die lächelnde 
Grazie und den erzwungenen Humor der Genremalerei aiufdriingten. 
Waiker und Millet brachen mit der Frivolitat dieser iiltern Schule, 
die im Leben des Landmaniies nur Steif für Scherzchen gesehen 
hatte, und sprachen den Satz aus, dass im Leben des Arbeiters nichts 
mit grösserem Recht eine künstlcrsiche Darstellung verdiene als seine 
Arbeit. Sie gingen immer davon aus, das Leben so wiederzugeben, 
Wie sie es sahen, und indem sie in ihrem Streben nach NVahrheit 
jede künstliche Verschönerung verschmähten, lernten sie gleichzeitig 
im menschlichen Körperbau eine Würde, in den menschlichen Beweg- 
ungen grandiose Formen und classische Linien sehen, die vor ihnen 
Keiner entdeckt hatte. Mit der pictatvollsten Ehrfurcht für die exakten 
Thatsachen des Lebens verband sich jene Grösse der Anschauung, die 
man Stil nennt. 
Fredericl; NValker, der Tennyson der Malerei, war in London 1840 
gßboren und hatte kaum das Gymnasium hinter sich, als seine Lieblings- 
riiume die Antikcnsäle des britischen Museums wurden. Zeichnungen 
für den Holzschnitt waren seine ersten Arbeiten, und er hat neben 
Millais hauptsächlich das Verdienst, den traditionellen Modestil des 
englischen Holzschnitres neu belebt zu haben, so dass er von der 
iungen Holzschneiderschule als ihr Herr und Meister verehrt wird.
	        
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