Riviäre
Briten
Daniel in
Lihvelzgrzzbe.
es in London auch ein Whitechapel gibt. Noch immer ist der
Anschluss an Dichtungen beliebt, Stoffen aus dem gewöhnlichen
Volksleben wird ein rührender Zug, eine zarte Episode, ein süsser
Ausdruck beigemischt. Ueberall suchen die Maler nach hübschen
ländlichen Scenen, rührenden Episoden oder reinen Gefühlen. Sie
sind nicht rauh und derb in Wahrheit und Leidenschaft, sondern
gleiten leicht über das Hässliche hinweg, lesen aus der ganzen Natur
das Schönste und Lieblichste zusammen, schaffen aus den Vorgängen
des Lebens Elegien, Schäfergedichte, Idyllen. Ihre Ausdrucksweise ist
eine gewählte, zierlich gefeilte, ihre Lebensanschauung eine lächelnde,
freundliche doch ohne dass ihr Optimismus noch etwas mit dem
Genrebild vor 1850 gemein hätte. Die Genremaler von Wilkie bis
Collins fassten die wirklichen Sitten der Gegenwart zu prosaischen
Aufsätzen zusammen. Hier sprosst die herrlichste Poesie empor, wie
sie thatsächlich mitten im gewöhnlichen Leben emporblfiht. War
Englands Malerei in jener früheren Periode plump erzählend, vulgär
und lehrhaft, so ist sie heute raffinirt, vornehm, geschmackvoll und
schön. Das Spiessbürgerliche, das damals den Bildern anklebte, ist
endgültig abgestreift, das hum0ristisch-anekdotenhafte Genre durch-
aus überwunden. Auf die Generation der trockenen Erzähler sind
Malerpoeten gefolgt von Delicatesse und feinem Zartgefühl.