Volltext: Geschichte der Malerei im XIX. Jahrhundert (Bd. 3)

XXXVII. 
ENGLAND 
Riviäre  
Brilon 
Circe 
Gefährten 
Odysseus. 
Innerlichkeit des Ausdrucks an, wie sie vordem nur Landseer malte. 
Das Höchste hierin erreichte er in dem Bilde wSympathiea. Kein 
Bild Rivieres ist populärer geworden, als das dieses kleinen Mädchens, 
das seinen Schlüssel vergessen hat und nun rathlos vor der Haus- 
thür sitzt, vom Hund, der seinen Kopf auf ihre Schulter legt, getröstet. 
In solchen Kinderdarstellungen ist seit Reynoldis Tagen die eng- 
lische Kunst von besonders lebendiger Originalität. Die englischen 
Kinderbilderbtlcl1ei' sind noch heute die schönsten der WVelt, die 
wunderbaren Feengeschichten und Ammenmärchen Randolph Calde- 
cotts Lind Kate Greenaways haben ihren Weg über den ganzen Con- 
tinent gemacht. Wie verstehen es diese englischen Zeichner Wahr- 
heit mit ausgesuchtestei" Grazie zu vereinen. Wie rührend sind diese 
hübschen Babys, wie engelhaft unschuldig diese kleinen Mädchen. 
Treuherzige Augen, blau wie die Blüthen des Immergrün, schauen 
uns an ohne zu denken, dass man sie anschaut. Das naive Erstaunen 
der Kleinen, ihre erschreckte Miene, ihr ernster, zerstreut in's Blaue 
gerichteter Blick, die ersten täppelnden Schritte des Säuglings und die 
bewegliche Eleganz des Backlisches  Alles ist in diesen Blättern 
mit zartester Intimität gegeben. Dazu gesellt sich ein ganz modernes, 
delicates Gefühl für die Landschaft, für den Reiz armer, ihres Laubes 
beraubter Herbstlandschaften, für Sonnenstrahlen und knospenden 
Lenzesduft. Alles ist idyllisch, poetisch, von einem sympathischen 
Hauch zarter Melancholie Limschwebt. 
	        
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