Leigbton: Die Künste des Friedens.
Fresko im South-Kensingtoxl Museum.
situirtheit und Wohlgemessenheit halten, ohne im Geringsten den
Struggle for life zu streifen. Die Bilder haben selbst die Anmuth der
weltlichen Eleganz, von der umgeben sie betrachtet werden.
England ist das Land der Parthenonsctilptttren, das Land, wo
Bulwer seine letzten Tage von Pompeji schrieb und wo sich die
griechischsten Frauengestalten der Welt bewegen. Die Maler antiker
StoHe spielen daher noch immer im englischen Kunstbetrieb eine
wichtige Rolle [wenn auch im Kunstbetrieb mehr als in der Kunst-
entwickltmg. Denn den Schatz des modernen Empündens haben sie
nicht bereichert. Siimmtlich in Paris oder Belgien gebildet, sind sie
mit feinerem Geschmack und soliderem, aus der Fremde geholtem
Können ausgestattet als die halbbarbarischen englischen Classicisten
James Barry, Haydon und Hilton vom Beginne des Jahrhunderts. Aber
im Grunde vertreten sie doch gleich den Cabanel und Bouguereau
den starren Conservativismus gegenüber dem Fortschritt, und die
Art, wie sie die Reconstruction eines edlen oder familiären Alter-
thums betreiben, ist von derjenigen Coutures und Gerömes nur durch
die englische Racenntiance verschieden.
Sir Fredericlc Leiglzton, der {eingebildete Präsident der Royal Aca-
demy, ist der edelste Repräsentant der Richtung. Er ist Classicist
durch und durch: in der Abwägung der Composition, dem rhyth-
mischen Fluss der Linien, dem Glaubensbekenntniss, dass das höchste
Ziel der Kunst die Darstellung tadellos gebauter Menschen sei. In
den Gemäldegalerien von Paris, Rom, Dresden und Berlin hatte er
seine jugendeindrticlte," in Florenz unter Zanetti, in Brüssel unter