XXXVI.
ITALIEN
Von einer wirklich ernst-
"f" j i.
haften Landschaft ist in dieser 561? A.
a. g
ganzen Kunst kaum die
Rede. Abgesehen von den iÄü i'll:
Arbeiten einiger jüngeren, l-Äiikläk 1" er
-1 "f f
W16 Belloni, Serra, Gola, M225".
Filippini und Anderen, die i i
eine beachtenswerthe In- ß Ü. fäf f". rar
13m3," d
at er Beobachtung i; r- "üdggghl-i
zeigen, ist eine innigere Ä T "i:
Fuhlung mit den Bestreb- g 35:1":
llngen. jenseits der Alpen ay-Täaim,
noci heute nicht erreicht. a, räyn'vß.di "
Mögen die Mailänder die grel-
len Effekte der Alpen, die v
cii.
Venezianer lichtgetränkte La- l, 1325,22 55e-
gunen malen, deren Gon- z; 54,.
deln und Gondelpfiihle" irn (E21? , 1- I
Sonnenschein glühen, die n.-
Neapolitaner das Brillant-
fCLICYXIVCIli ihTeS sChönen G01" Tito: Die Pantqjfklvßrlräigkrin.
fes auf der Leinwand glitzern
lassen die Landschaften sind in der Regel doch kunstgewerbliche
Erzeugnisse, die durch ihre technische Routine für einen Augenblick
frappiren, aber selten feinere Empfindungen wecken. Die meisten
folgen noch immer selbstzufrieden der buntbewiinpelten Gondel Ziems;
die Errungenschaften der Fontainebleauer und Impressionisten wurden
nicht von ihnen bemerkt.
Und dieser kunstgewerbliche Charakter der italienischen Malerei
verklärt sich zur Genüge aus dem ganzen Charakter des Landes. Der
Italienische Maler ist nicht recht in der Lage, zu suchen und zu
CXperimentiren. Für Museen wird fast nichts gekauft und vornehme
Amateurs gibt es wenige. Er arbeitet hauptsächlich für die Rei-
Senden und das gibt seinen Erzeugnissen dies Gepräge liebenswürd-
iger Marktwaare. Der Italiener ist viel zu sehr Geschäftsmann,
um pour le roi de Prusse grosse Kraftproben anzustellen. Er malt
keine grossen Bilder, die bei ihm zu Hause doch nur todtgeborene
Kinder wären, malt auch nicht das asketische Pleinair, sondern zieht
eine bestechende, ausgelassene, flatternd lärmende Farbenfretidigkeit