Fortschritt
zu festen Attributen.
eine Verschiedenheit in der Stellung. Petrus und Paulus haben
ihre Plätze gewechselt, also hier steht Paulus links von Christus,
welcher auf dieser Seite die Rolle hält, Petrus rechts, entsprechend
dem auf dieser Seite befindlichen Kreuze. Diese Platzverschieden-
heit läfst sich schon früher beobachten: röm. t. 304, 4; ferner 303, I
(an den Enden des Sarkophages; das Gegenteil 375, 4). Auch
späterhin zeigen sich diese Schwankungen. Auf dem Sarkoph. 342, 2
erhält die auf der Linken Christi stehende Person, welche offenbar
Paulus ist, von dem sitzenden Herrn die Rolle, und in Ravenna
lassen sich gar beide Varianten in den Stellungen, wie in der Wahl
des Apostels für die Rolle beobachten. Der gewöhnliche Typus
der Darstellung findet sich wohl noch einmal und zwar VI. jahrh.
(S. Vitale; t. 332, 2), aber Petrus fehlt das Kreuz; er empfängt
nur die Rolle. Dazu sind die defuncti hier mit angebracht, hinter
jedem Apostel. Die früheren ravennatischen Monumente weisen
in der Regel Paulus auf als den Empfänger der Rolle. Den Über-
gang dazu bildet der Sarkophag aus dem V. Iahrh. (S. Apollinare
nuovo), welcher als Altar dient: Christus und seine zwölf Apostel,
wobei sich die einzelnen Lang- und Schmalseiten genau entsprechen:
auf der einen Langseite steht Petrus neben dem thronenden Herrn,
der die Rechte mit der Rolle nach ihm ausstreckt. Petrus zeigt
nicht die Geste des Empfangens, nur die des Zuhörens. Garrucci
bemerkt, dafs er einen Stab getragen habe. Leider ist nichts Ge-
naues zu erkennen. Dagegen ist auf der andern Langseite deut-
lich zu sehen, wie Paulus mit verhüllten Händen die Schriftrolle
empfängt. Und auch auf den übrigen Denkmälern in Ravenna ist
es Paulus, ja bisweilen fehlt sogar Petrus und statt seiner stehen
andere, unbärtige Apostel dabei (349, I; 347, 2), während die
Symmetrie wieder vollständig gewahrt ist auf dem Sarkophage in
S. Apollinare in Classe: Petrus mit Kreuz und Schlüsseln, Paulus
erhält die Rolle von dem thronenden Christus. Hier wie schon
vorher ist der überirdische Herr noch besonders dadurch ange-
deutet, dafs ihm aufserdem zwei bärtige Gestalten, 349, 2. 3 auf
den Schmalseiten vier Apostel Kränze darbringen, was auch, aller-
dings schon mitten im sechsten ]ahrh., mit Paulus und Petrus vor-
kommt. Nicht sicher wegen der verstümmelten Köpfe ist es, ob
es die Apostel auf t. 344, I sind. Es ist schon eine Repräsentati0ns-