Volltext: Die Darstellung der Apostel in der altchristlichen Kunst

Eintreten 
Petrus und Paulus. 
VOIX 
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Gedanken nach hängen hiermit die Darstellungen zusammen: die 
defuncta unmittelbar zwischen zwei Heiligen, die als Petrus und 
Paulus erkenntlich sind (t. 377 und 378V). Schwerlich zwar auf 
dem Mailänder Sarkophage t. 321, 2, WO die Typen zu stimmen 
scheinen; aber die Chlamys bei Petrus ist als Kleidung eines 
Apostels unerhört. T. 381, I gehört nach den Attributen hier- 
her; ein weiteres Beispiel giebt Garrucci t. V p. 157. Wie hier, 
so verläfst uns die künstlerische Vorlage auch bei dem spa11. 
Sarkophage t. 381, 4, der aber durch die inschriftliche Bezeichnung 
der beiden Hauptapostel dem Mangel abhilft. Der Petruskopf ist 
erhalten und pafst zu dem üblichen Typus; für den Heidenapostel 
müssen wir uns an die Zeichnung des Leon Benito Marton halten, 
welcher den Kopf noch gesehen hat und versichert, dal's Paulus 
war semicalvo ed ha la barba aguzza 2). Die Darstellungen römischer 
Sarkophage sind sich nicht gleich; sie lassen die begleitenden 
Apostel bisweilen nur Hintergrundsnguren sein (382, 2), oder es 
ist der Typus nicht immer festgehalten (399, 7; ita1ieu.), im wesent- 
lichen aber stimmen sie mit der gebräuchlichen Auffassung (382, I; 
383, I; 368, 2) und zeigen auch deutlich, was die Darstellung be- 
deute, namentlich der Sarkophag im Lateran (Garrucci t. V p. 161), 
Was besonders ersichtlich ist auf dem eben erwähnten spanischen 
Sarkophage, wo die defuncta einmal zwischen Alttestamentlichen 
Frommen steht, in der Mitte der Scenen aber zwischen Paulus 
und Petrus, welche sie an den Armen stützen, so dafs sie die vom 
Himmel herabkommende Hand ergreifen kann.   
Weitaus häufiger sind jedoch die Darstellungen von Paulus 
und Petrus zu Seiten Christi. Vereinzelt kommt hierbei auf einem 
geriefelten Sarkophage Christus als der gute Hirte vor (t. 303, 1), 
wobei übrigens die beiden Apostel scharf typisch und als Lehrer 
sogleich gekennzeichnet sind. Auf dem früheren Bildwerke t. 304, 4 
 der Anempfehlung der Heerde an das Apostelkollegium, sind 
die Typen nicht scharf ausgeprägt3). In der Hauptsache aber sind 
x) Ansätze zu den Typen auch auf dem roh gearbeiteten Votivmarmor aus 
Amiternum (t. 411, 4). 
2) Origen y antiquidades del subterraneo y celeberrimo santuario de Santa 
Maria de las santas Massas en Zaragoza b. Garrucci zur St. 
3) Man mufs mit dem Schliefsexz aus den von Garrucci veröHentlichten Monu- 
64'
	        
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