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Entwicklung zu bestimmten
TYPEn.
gelegt. Vergleicht man aus bester Zeit die Grabdenkmäler t. 312, 2;
317, I; 317, 2, Christus in der Mitte lehrend, im ersten zu seiner
Seite die jünger, welche die Speiseelemente bringen, auf den beiden
andern mit dem Halme, zur Seite Petrus, und aufser anderen
Beispielen besonders t. 402, 2, so findet man, wie dahinter der
historische Vorgang zurücktritt. Es hebt sich die Mittelscene und
in dieser wieder der lebendig heraustretende göttliche Lehrer vor
allem andern hervor. Künstlerisch wird die ehrfurchtgebietende
Einzelstellung Christi durch die Gliederung der Sarkophagwand
begünstigt, indem durch die Säulen oder die abschließenden vege-
tabilischen Ornamente die einzelne Gruppe, oder wenn die Bild-
reihe durch häufigere Vertikallinien geteilt ist, die Einzelfigur fest
abgegrenzt wird. Im letzteren Falle war für eine ganze Scene
kein Platz mehr.
In der Hauptsache finden sich hierbei die unbestimmten Apostel-
typen in früherer Zeit. Allmählich treten bestimmt charakterisierte
Apostel an ihre Stelle. Die Entwicklung kann man noch verfolgen,
vorwiegend an- jener Gattung der Sarkophage, welche in der späteren
Zeit so gut wie ganz aufhört. Es sind jene gemeint, die nur für
die Mitte und für beide Enden bildnerischer Behandlung Raum geben;
die Zwischenräume sind wellenförmig geriefelt. Gewöhnlich nimmt
das beigesetzte Ehepaar die Mitte ein, dargestellt, wie der Gatte
vom Gatten Abschied nimmt, bisweilen nur in Büstenform; oft ist
auch die defuncta als Orantin gebildet. Diese Sarkophaggattung
war in der klassisch-heidnischen Kunst durchaus gebräuchlich. Ein
Beispiel giebt der italien. Sarkophag t. 363, 3: auf der einen Seite
schliefst das Denkmal mit der Gestalt der Musik, auf der andern
mit einer Philosophenfigur. Diese und ähnliche Gestalten ersetzten
die christlichen Künstler durch Scenen oder durch Einzelflguren
aus der heiligen Geschichte, anfangs, wie oben erwähnt, sind es
Apostel, die ohne bestimmte Charakterisierung gelassen werden.
An deren Stelle traten später, aber immer noch in früher Zeit
höchstens bis in die ersten Jahre des V. Jahrhunderts darf man
hierbei gehen die bestimmten Gestalten der beiden Haupt-
apostel, wie sie sich auf dem italienischen Monumente t. 363, I
wiedererkennen lassen und wie sie sich öfter als in Italien in Süd-
frankreich finden (t. 368, 3; 374, 3; 375, 4). Formal wie dem