Volltext: Die Darstellung der Apostel in der altchristlichen Kunst

Christus mit den 
Aposteln. 
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(nur der Felsen ist dargestellt: 326, I; 327, 2; 328, I; 329, I 
(röm. u. ital.); 343, I (südfranz). Oder Christus und die Apostel 
sitzen, was allerdings nur einmal mit dem Felsen vorkommt (329,  
Zu Seiten des Felsens knieen in der Regel die defuncti, Mann und 
Weib, Christi Füfse ergreifend. Etlichemale (viermal auf italien., 
einmal auf südfranz. Skph.) ist der Hintergrund durch Mauern einer 
Stadt dargestellt, die durch zahlreiche grofse Thore unterbrochen 
werden. Läfst sich auch die Zwölfzahl der Thore nur durch Mit- 
rechnung der Schmalseiten gewinnen, so erscheint doch ein Bezug 
auf die himmlische Stadt nicht ausgeschlossen, wo Christus thront 
zwischen seinen Aposteln, die Füfse stützend auf den Berg, auf 
welchen das himmlische Jerusalem gebaut ist (Apok. XX, I0). Sei 
es aus der Apokalypse, sei es aus den Evangelien sind die Stühle 
der Apostel dem Künstler erinnerlich gewesen, wie sie noch nicht 
auf dem Mailänder Sarkophage (329, I), wohl aber auf den drei 
südfranzösischen (343, I-3) auftreten, Sessel, deren Armlehnen ge- 
wöhnlich durch Delphine gebildet werden. Christus sitzt auch hier 
erhöht, aber auf einem Sessel, die Füfse auf ein Trittbrett gestützt, 
eine Darstellung, die auch sonst sich findet, ohne das Kollegium 
der Apostel, z. B. auf dem Skph. des Junius Bassus, wo neben 
Christus nur zwei bärtige Männer stehen, auf dem italien. t. 321, 42), 
in Numidien (321, 5) u. s. w. 
Namentlich in Ravenna war diese Darstellungsweise üblich, 
aber wie sich zeigen wird, mit abweichendem Gedanken. Nicht 
in Italien, wohl aber in Südfrankreich und besonders in Spanien 
beliebt ist die einfachste Wiedergabe der Idee (in Spanien kommt 
der allegorische Berg gar nicht vor): Christus inmitten der Apostel, 
ohne Erhöhung, nur durch die Mittelstellung ausgezeichnet3), als 
I) Südfranzösisch; es ist die Rückseite des Sarkophages, dessen Vorderwand 
Christus und die Apostel stehend zeigt. In Südfrankreich ist diese allegorische Dar- 
stellung gemäfs dem ganzen Charakter der hier sich entwickelnden Skulptur be- 
sonders häufig. 
2) Wo die in den nächsten Nischen stehenden sicher die defuncti sind (gegen 
de Rossi, der die suchenden Eltern Jesu, und gegen Garrucci, der die Kirche und 
das Haupt des Priestertumes verstanden wissen will). 
3) Span-I 339, I: 339, s: 341, 3- Südfraiw: 338, 4; 338, I.
	        
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