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Füll-
Begleitfxguren.
und
person zwischen zwei Häschern. Ohne jeden Anhalt in den Schrift-
quellen sind aber z. B. zu Isaaks Opferung, vor allem zu Daniel
in der Löwengrube, männliche Figuren hinzugefügt, während bei
Job immerhin eine bestimmte Berechtigung vorlag.
Über die Dreizahl geht die Schilderung auf unserem Muster-
sarkophage nicht hinaus: durchweg ist eine edle künstlerische Ein-
fachheit gewahrt. Das läfst sich auch auf den frühen italienischen
(310, 2 Fermo), wie auf den frühen südfranzösischen Denkmälern
(z. B. 352, I) beobachten, natürlich mit Modifikationen, wie sie der
beschränkte Raum mit sich bringt.
Nun liegt es auf der Hand, dafs in hervorragendem Mafse die
jünger Christi als Begleitfiguren und Füllfiguren sich eignen. Schon
frühe Sarkophage verwenden sie reichlich. Wenn Wunderthaten
Christi dargestellt werden, so ist es durch Anlehnung an die Schrift
gerechtfertigt wie durch künstlerische Rücksichten geboten, be-
sonders bei den durch Säulen gegliederten Monumenten, die Person
des Heilandes mit dem Geheilten nicht allein zu lassen. Des letz-
teren Persönlichkeit wurde gewöhnlich klein oder knieend dargestellt
und so fehlte der Scene die Abrundung. Aber eine gewisse Über-
füllung macht sich schon in früher Zeit bemerklich, wenn auch
immer noch in sichtlich erstrebter Währung künstlerischer Principien.
3 5 3, I ist nicht nur ein Jünger Christus, dem das Wunder
vollziehenden, gegenübergestellt, sondern, weil der Zwischenraum
zwischen Christus und diesem Jünger störend gewesen wäre, wird
noch eine andere Iüngerügur, von der sonst öfters nur der Kopf
sichtbar ist, dazwischen gestellt. Diese beiden Figuren sind nicht
gleichwertig: die Hauptjüngerfigur wird als doppelt berechtigt em-
pfunden, als blofse Füllfigur die andere. Das sind auch die beiden
Klassen, welche überall zu beobachten sind. Auf den bisher be-
trachteten Sarkophagen sind diese Figuren alle unbärtig.
In der Hauptsache hat Rom die Säulensarkophage nicht ver-
wendet; die Scenen werden hier unmittelbar nebeneinander gestellt.
Dabei läfst die ältere Zeit (z. B. t. 313, 3) ein gewisses Mafs in der
Zahl der dargestellten Scenen wie in der Zahl der verwendeten
Figuren erkennen; sie zeigt ferner. dafs eine Betonung des Wesent-
liehen noch vorhanden war, wenn sie z. B. t. 313, 3 die meisten
Handlungen nur mit den allerunentbehrlichsten Mitteln darstellt,