Paulus.
und
Petrus
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Typus nichts Bestimmtes gewinnen. Ohne Christus, entsprechend
zwei andern Heiligen, stehen die beiden Führer der Apostelschar ver-
eint in S. Praetextatus, Paulus in ziemlich bestimmtem Typus, Petrus
nur in der oberen Kopfpartie erhalten. Mit zwei anderen Heiligen
haben Sie den Verstorbenen in der Mitte auf einer Darstellung in
S. Severo (Neapel) (t. 105 A) I), wo sie auch noch einmal mit dem
Kreuze in der Mitte vorkommen. Noch später als diese Bildwerke,
dem sechsten ]ahrhundert nicht fern stehend, sind die letzten Reste
von den Malereien am Arcosolium der Nische der Vitalia in
S. Gennaro, die Büsten der beiden Hauptapostel zu Seiten Christi
(103, Wie in Rom Paulus Anfang des fünften Jahrhunderts
allein neben Christus vorkommt, mit Nimbus, spärlichem Kopfhaare,
freier Stirne, langem spitzen Barte (70, 3) (Coem. des Traso), hier
als Prediger in lebendiger Bewegung, so findet er sich in S. Gennaro
als der von Laurentius die Krone empfangende in gleicher Kopf-
und Gesichtsbildung; auch hier ist die Kahlheit nicht dargestellt,
Aus späterer Zeit stammt das entsprechende Bild: Petrus die Krone
erhaltend. Der Petrustypus ist sofort zu erkennen; kurzer Bart,
das Haar aber auf dem Wirbel geschoren und die Züge alt. Er
wie Paulus haben eine Schriftrolle. Entschieden jünger ist das
mit jüngeren Zügen den Ersten der Apostel darstellende Bild aus
S. Gaudioso (t. 104, 2d), auf dem zu ihm ein defunctus herantritt.
Bringen wir noch zwei Darstellungen historischer Scenen zu
den aufgezählten hinzu, Petrus, fufsfällig vor Jesus (t. 29, 4;
S. Cecilia, IV. jahrh.) und das andere Mal die Ankündigung der
Verleugnung von seinem Herrn empfangend (t. 59, 2; S. Cecilia,
V. Jahrh), sowie das eine Bild (t. I8), auf dem der gute Hirte ver-
bildlicht ist, wie er soeben zweien seiner jünger den Auftrag erteilt
hat, die Schafe zu weiden, eine Darstellung, die aber ganz unkennt-
lich geworden ist, so sind damit die Aposteldarstellungen in den
L
1) Farbig bei Salazaro, Studj sui monumenti della Italia meridionale. Die
defuncta als die von Heiligen, vielleicht Aposteln, begleitete und ins Himmelreich
aufgenommene ist auf t. 59, I und 2 (Garrucci) verbildlicht. Sie steht zwischen
Heiligen, welche im ersteren Falle bärtig, 59, 2 bartlos sind. Im letzteren Bilde
ist das Paradies noch durch die von den beiden Begleitern zurückgeschobenen Vor-
hänge angedeutet.
2) Auch bei Salazaro.
Ficker, Die Aposteldarstellungen. S