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Kollegium
Das
Die sicheren Darstellungen, welche weiter hierher gehören,
sind später. Die Apostel sitzen (t. 82, I) vollzählig neben Christus,
ihm zuhörend, auf hohen Stühlen, in weifsen Gewändern; t. I8, I
reicht Christus dem links von ihm sitzenden die Schriftrolle. Sind
in der ersteren Darstellung, die noch dem vierten Jahrhundert an-
gehört, nur drei bärtig, die drei rechts von Christus sitzenden, doch
ohne dafs sich eine spezielle Charakterisierung behaupten liefse, die
andern alle gleicherweise jugendlich, unbärtig, to trägt das letztere
Werk schon in der Bärtigmachung der Jünger, mit Ausnahme von
zwei, das Gepräge des anfangenden fünften Jahrhunderts, ebenso
wie das von Marangoni, Acta S. Victorini p. 40 veröffentlichte aus
S. Callisto. Noch später ist das Gemälde aus dem Coem. des
Traso (7I, 3), welches deutlich das Bestreben zeigt, eine höhere
Würde den Aposteln zuzuerkennen und das sie darum älter macht.
Unter diesen Beispielen heben sich nur zweimal die Typen
von Paulus und Petrus bestimmt heraus: beide Male in S. Callisto
(21, I und I8, I), Ende IV. und V. Jahrh. Hierzu gesellen sich
einige andere: Christus mit den beiden Hauptaposteln, von denen
nächst dem Fünfkirchener, wenn man es hierher ziehen darf,
das früheste in S. Agnese sich findet (t. 67, I), das keine scharfe
Individualisierung hat, wohl aber durch den Nimbus auf die beiden
grofsen Apostel deutet. Christus sitzt auf der Kathedra und lehrt
aus aufgeschlagenem Buche. Dagegen findet man den Typus auf
der gleichen Darstellung im Coem. Marcellinus und Petrus, auf
den wie diese spät anzusetzenden in Albano, wo sie mit andern
Heiligen neben dem Herrn "stehen, und scharf ausgeprägt bei der
einzigen Darstellung der Gesetzverleihung an Paulus und Petrus und
des Predigtauftrages, welche übrigens auch mit den Beispielen auf
Sarkophagen und Mosaiken durchaus übereinstimmt, offenbar von
diesen beeinilufst ist: im Coem. S. Priscillai), zweite Hälfte des
fünften Jahrhunderts, wo Petrus mittleres Alter, kurzen Vollbart,
volles Haar, Paulus mächtigen Bart und kahles Haupt hat. Die
Malereien im Coem. S. Sebastian, wo die Apostel geruht haben
sollen und die Perret (I, t. 7 f.) und zum Teile auch Garrucci giebt
(89, I), sind unsicher, wenigstens läfst sich für die Entwicklung des
Garrucci, B1.
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