Volltext: Die Darstellung der Apostel in der altchristlichen Kunst

n den Malereien der Katakomben sind die Apostel selten zur 
I Darstellung gekommen und nur ganz vereinzelt in deren ältesten 
Bestandteilen. Die Befreiung aus Todesnot, gewährleistet durch 
die Wundermacht Christi, wie sie sich in zahlreichen Beispielen der 
Geschichte im Alten und Neuen Testamente erwiesen, steht so ge- 
waltig im Vordergrunde, dafs für andere Gedankenkreise kein Raum 
blieb. Und wie die altchristliche Kunst der älteren Zeit, soweit 
sie nicht rein ornamental ist, sich auf die Wiedergabe dieses 
bestimmten Kreises von Wundern beschränkt, welche von der Be- 
freiung aus Not und Tod erzählen, so bindet sie sich auch formal 
an die Regel, nur den Kern der Handlung zur Darstellung zu 
bringen. Darum treten Nebenfiguren neben Christus so gut wie 
gar nicht auf. Nur einmal, in einer frühen Malerei des Coemeteriums 
von S. Praetextatus (Garrucci tav. 38, 2), welche in das dritte jahr- 
hundert gehört, sind zwei Jünger Zeugen der Wunderthat Jesu an 
dem blutI-lüssigen Weibe, wie es scheint, zu der Person des Heilandes 
zugefügt wegen der Korresponsion mit den andern beiden Scenen, 
welche einen volleren Personenapparat aufweisen. Es ist nicht un- 
wahrscheinlich, dafs die Hand eines griechischen Künstlers hier 
thätig gewesen ist. Wie die formale Vollendung der einzelnen Züge 
der Komposition, so liefse sich vor allem auch die in den rö- 
mischen Grabstätten aufserordentlich selten sich findende Tracht 
erklären: die mit ihrem Herrn in Gestalt, Kopf, Gesicht, Bewegung, 
auch sonst in allem übereinstimmenden Apostelfiguren tragen kurze 
Tunika, kurzes Pallium und haben die Füfse ganz blofs. Sonst 
lassen sich die jünger nur noch zweimal nachweisen und zwar bei 
dem Wunder, bei welchem der evangelische Bericht zwei Apostel 
direkt beteiligt zeigt, der Speisung: tav. I8 (S. Cecilia)  Anfang 
des vierten Jahrhunderts anzusetzen  läfst zwei jugendliche Männer
	        
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