Pauli.
den Typen Petri und
Verschiedenheit in
individuellen Typus (kahler Kopf, langer, spitzer Bart), während
sein Mitapostel jugendlicher aufgefafst ist. In diesen beiden Reihen
zeigt es sich, dafs der Petruskopf durchaus schwankt, viel weniger
der Typus des Heidenapostels, was vielleicht daher zu erklären ist,
dafs man sich an diesen letzteren orientierte, um allmählich ihn zu
einem Typus für alle Heiligen überhaupt zu machen. Derselbe
Typus steht auch bei den Büstendarstellungen im Vordergrunde,
nur verändert durch einen eigentümlichen Haarschnitt. Paulus hat
ihn vorwiegend (179, 2.6. 7; 180, 5), aber auch Petrus mit ihm
(179, 4; 180, 7 bes. tav. 181). Daneben steht ein anderer: langer,
spitzer Bart mit behaartem Kopfe (182, I. 4. 5. 6; 183, I). Die
Gläser dieser beiden Reihen müssen in der Hauptsache in dieselbe
Zeit fallen, wie die paläographischen Merkzeichen und die auf allen
wiederkehrende charakteristische Tracht beweist: der um den Hals
geschlagene, vorn auf der Brust gewöhnlich durch eine grofse
Fibula zusammengehaltene Mantel. Eher an diesen letzteren, als
an den ersteren, aber in der Hauptsache originell für sich bestehend
schliefst sich ein dritter Typus: er überrascht durch die Kurzbärtig-
keit (192, I ; 181, 6; 184, 2. 3) und ist in späte Zeit zu setzen, wofür
die Stellung en face in Betracht kommt, welche bei Münzen ganz
vereinzelt am Anfang des fünften, häufiger Ende dieses und Anfang
des sechsten Jahrhunderts sich findet. Die Verschiedenheit der
Typen mufs man auch hier auf Rechnung der verschiedenen Pro-
duzenten setzen. Der kahle Typus mit seinen oft ins ungeheuer-
liche gehenden Formen kommt nicht auf Gläsern mit ornamen-
tiertem Rande vor, sondern hat stets das Medaillon von einer
Inschrift umgeben. Die beiden letzteren Varianten aber haben nie
Inschrift am Rande. Die verschiedentlichen Abweichungen inner-
halb der verschiedenen Klassen sind auf Unfertigkeit des Künstlers
zurückzuführen. Man merkt es sehr oft, dal's wohl der fromme
Glaube. aber nicht das Talent und die Schulung die Hand führten.
Hierzu gesellen sich lediglich symmetrische Rücksichten, welche
die späteren immer mehr walten lassen. Die beiden Köpfe werden
gleich dargestellt, darum ist eine individuelle Charakterisierung
oder gar ein Fortschritt in der typischen Ausbildung bei den
Goldgläsern gegen das Ende der Fabrikation hin immer weniger
wahrzunehmen. Die mittlere Zeit, die erste Hälfte des fünften