Die Darstellung anderer Apostel
zweifelhaft.
in dieser früheren Zeit auch andere Heilige bildlich erwähnt, so
treten Paulus und Petrus mit dem fünften Jahrhundert ausschliefs-
lich in den Vordergrund als die Typen derer, welche überwunden
haben. Gewöhnlich im fünften Jahrhundert und bis in das folgende
reichend sind die Abbildungen in Büstenform, welche sich früher
nur vereinzelt ünden. Sie beweisen deutlich die Wandelung der
Ideen und der Formen. Es ist ein persönliches Interesse, welches
der fromme Glaube an den beiden Persönlichkeiten nimmt, in viel
höherem Mafse als früher, es ist der Heiligenkultus, welcher hier
seinen Einflufs äufserti). Neben diesen Aposteln finden sich einige-
mal, auch wie in früherer Zeit, einige Persönlichkeiten, die für
Apostel gehalten werden können. Es kommt Simon öfters vor
(194, 2. 6. 8), zweimal mit Johannes (193, 4. 5), Johannes noch
einmal (170, 4), einmal Judas (187, 6), zusammen Simon, Thomas,
Petrus, Philippus (194, 6) und Simon, Damas, Petrus, Florus, wie auch
Simon mit andern zusammen 187, 4 sich findet. Augenscheinlich
ist unter Simon nicht der Apostel Petrus zu verstehen, wie das
öftere Vorkommen beider Heiligen auf einem Glase beweist (187, 4;
I94, 6). Es ist ferner fraglich, ob Petrus der Apostel sein soll in
der Zusammenstellung mit Florus und Philippus, ferner, ob die Les-
art Thomas richtig und nicht vielmehr Damas gemeint ist und welcher
Philippus hier verstanden werden soll. So ist es auch zweifelhaft,
ob wir in Johannes den Apostel sehen dürfen.
Nur ganz wenig Ausnahmen gibt es, auf denen die beiden
Hauptapostel getrennt sind, Petrus findet sich einmal im Brustbilde
inmitten anderer Heiligen (194, 5), ebenso Paulus (194, 7), Petrus und
Paulus je einmal allein (169, 6 und 179, 7); die kleineren Tafeln
(179, 5; 179, 7; 183, 3; 183, 5. 7) waren wohl zur Zusammenstellung
mit andern bestimmt.
Die bekannten zwei Beispiele des Quellwunders mit der In-
schrift PETRVS (179, später Zeit entstammend, stehen auch
unter den Goldgläsern in ihrer Auffassung einzig da. Die ziemlich
häufigen Beispiele dieses Wunders (tav. 172. 173), meist für Zu-
sarnmenfügung mit den andern Wunderscenen gearbeitet, weisen
schon durch die äufsere Bestimmung darauf hin, dafs sie lediglich
Vgl.
1791
PROTEG.
Fragment mit der Inschrift PETRUS