Volltext: Die Darstellung der Apostel in der altchristlichen Kunst

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et Pauli. 
Acta Petri 
Pseudo-Chrysostomus . 
ein charakteristischer Typus für Paulus feststand, der so allgemein 
verständlich war, dafs man, auch ohne den Namen zu nennen, 
seinen Träger erkannte. Von nicht schwächerer Beweiskraft für 
das Bestehen des Typus im vierten Jahrhundert sind die weitver- 
breiteten katholischen Acta Petri et Pauli. Sie fassen das Charak- 
teristische noch kürzer zusammen. Ein Schiffsherr wird für den in 
Italien angekommenen und in Rom erwarteten Apostel gehalten, 
weil er ävacpalavdclg (Variante: dwacpdlag) WarI). Bei dem hohen 
Ansehen und der weiten Verbreitung, welche die Akten frühe ge- 
funden habenß), ist dieser Ausdruck als typisches Kennzeichen 
Pauli auch für das Abendland von Bedeutung. Im Osten ist es 
ein Ausdruck der allgemeinen Volksvorstellung, wenn Pseudo- 
Chrysostomus im Anklange an die von ihm sehr stark benutzten 
apokryphen Apostelakten die Persönlichkeit Pauli als klein und den 
Apostel beim Märtyrertocle als alt bezeichnet: Haölog  Öws- 
rratlüaro ulg 51x51! äfwjxovza 5211063) und der Heidenapostel wird, 
wohl in sprichwörtlicher Redewendung, Ö zgirvmgvg ävägwrrog ge- 
nannt4). 
In dieser Rede geschieht auch des Apostels Petrus als eines 
igreisenhaftena Erwähnungs). Soweit wir die Nachrichten, welche 
freilich spärlicher über ihn als über Paulus fliefsen, verfolgen 
können, entspricht auch dies der allgemeinen Ansicht. Wenigstens 
ist das Bild Petri als eines ehrwürdigen, älteren Mannes in den 
Dann käme man auch von dieser Seite auf das Gesnersche Resultat. Aber die 
Bezugnahme auf ein Partikularsymbol ist bei der ganzen Redeweise des Dialogs un- 
wahrscheinlich. 
l) Acta. Petri et Pauli b. Tischendorf, Acta app. apocr. p. 4. 
2) Von Eusebius werden die ngoiäug Hocülou zu den 11630: gerechnet, die 
andern Apostelakten zu den Flroztu 111511111 xal. Jvüosßi. Trotz der Abneigung be- 
deutender Kirchenschriftsteller des IV. und V. jahrh. haben sie wegen ihres ge- 
schichtlichen Inhalts vielfach Verbreitung gefunden, wofür schon das zeitige Auf- 
tauchen katholischer Bearbeitungen behufs ihrer Paralysierung spricht. Vgl. Lipsius 
in den Apokr. Apostelgeschichlen. 
3) Ei; 101); xogurpufov; 1031i äzrodrölmv Ilärgov xal, 17., Chrysost. opp. 
Montf. VIII, 6x7 sqq. 
4) p. 618. 
5) p. 619: 7b yqgalfov 117g Ixxlqdiaq zpgrfvrhuoz. Paulinus von Nola, Natal. 
III, 7: cum patribus Paulo atque Petro.
	        
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