Volltext: Die Darstellung der Apostel in der altchristlichen Kunst

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Nachrichten 
über Thomas 
und Bartholomäus. 
unverändert einzelnen wenigen Hauptaposteln zugewendet geblieben; 
auch die Jahrhunderte des Mittelalters haben die Durchbildung 
aller Aposteltypen nicht erreicht, so dafs Durandus in seinem 
Rationale offic. divin. (VII, 38) die speziellen Beschreibungen des 
Äufseren von Andreas, Markus, Bartholomäus mit den Worten 
begleitet: Das ist deshalb gesagt, damit man wisse, wie die einzelnen 
in der Kirche gemalt werden müssen. 
An Alter ziemlich hoch hinauf geht die Überlieferung über 
Thomas. Die edessenische Legende, vielleicht im vierten Jahr- 
hundert aus dem Lande ihrer Entstehung auch nach Indien ge- 
bracht, reicht in das dritte Jahrhundert zurück. Der Apostel wird 
gemäfs seinem Namen als Zwillingsbruder Christi betrachtet und 
soll diesem zum Verwechseln ähnlich gewesen sein. Christus wird 
daher für ihn gehalten und umgekehrt heifst es: Ö wsulvsgog oizwog 
habe geheilt, d. i. Thomas, während es Jesus gewesen istl). 
Im Oriente, wohl in Armenien, ist auch der Ursprung des 
zwischen 450 und 550 geschriebenen, aber auf älterer Grundlage 
ruhenden Magmlglov Bagäoloyaiov zu suchenz). Die lateinische 
Version repräsentiert eine reinere Gestalt. Sie schildert den Apostel: 
Capillo nigro capitis est et crispo: caro illius candida, oculi grandes, 
nares aequales et directae, aures coopertae crine capitis, barba 
prolixa, habens paucos canos: statura aequalis, quae nec brevis 
nec longa possit adverti. 
Nach Lipsius, Apokryphe Apostelgeschichten II. Bd., 2. Hälfte, 
S. 72 ff. weisen in dieselben Kreise, aus denen die ältere Grundlage 
der Passio Bartholomaei hervorgegangen ist, die Akten des Andreas 
und Matthäus in der Stadt der Menschenfresser. Nach ihnens) 
war Andreas nicht klein, sondern grofs, ein wenig gebückt, mit 
grofser Nase und hohen Augenbrauen. Er läfst sich aus dem 
Hause tragen; denn er war alt. 
Auch hier läfst sich die Absicht bemerken, Andreas seinem 
Bruder möglichst ähnlich zu machen. Bildnisse von ihm werden 
freilich erst spät erwähnt. Gregor III. stiftete für S. Peter ein 
250. 
Apostelgeschichten 
I) Lipsius, Apokryphe A; 
256. 269. 
2) Tischendorf, Acta app. 
3) Lipsius a. n. O. I, 577 
und Apostellegenden 
apocr. p. 245 
u. 582. 
auch der lateinische Text. 
hier sect. 2
	        
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