Volltext: Die Darstellung der Apostel in der altchristlichen Kunst

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johannes. 
sechsten Jahrhundert unbedenklich auch bei Katholiken verwertet; 
doch waren im sechsten jahrhunderte auch schon katholische 
Bearbeitungen im Umlaute. Ende dieses Jahrhunderts ist die 
Sammlung der virtutes der Apostel entstanden, ein wenig eher die 
der passionesj. 
Johannes steht zuerst nicht als Apostel, sondern in seiner 
Eigenschaft als Evangelist neben den zwei Hauptaposteln in gröfs- 
tem Ansehen z). Schon das Leonin. Sacram. hat sein Fest. Seit 
dem sechsten Jahrhundert ist das Fest ad Portam Latinam in Rom 
lokalisiert. Aber schon zeitig wird auch seiner als des Iüngers 
Christi gedacht, der am Abendmahle an Jesu Brust lag und zu den 
Füfsen des Gekreuzigten stand. Der Text in Natali Joannis 
Evangelistae im Leonin. bezieht sich auf diese beiden Episoden:  
ut et in coenae mysticae sacrosancto convivio in ipsius recumberet 
pectore Salvatoris et eum in cruce Dominus constitutus vicarium 
sui matri Virgini filium subrogaret3). 
Ambrosius ad Tertiam in Quadragesima gedenkt auch daran: 
E11 ßlius, maler, tuus; Aßostale, er: mater tua4). 
Für seine Popularität spricht es, dafs man seit dem fünften 
Jahrhundert die inschriftlichen Nachweise für die übrigens schon 
viel früher verbreitete Sitte nachweisen kann, wie nach Petrus und 
Paulus, so sich nach Johannes zu nennens). 
Aufser diesen drei Aposteln wird im Leonin. Sacram. nur 
noch der Tag des Andreas gefeiert. Er ist als Bruder Petri hoch- 
gehalten und wird öfters mit ihm zusammengestellt. Es ist eine 
sehr alte Überlieferung von dem gemeinsamen Wirken mit Petrus. 
Die Acta Andreae, viel gebraucht, wirken im Sacram. Gregorianum 
fort (p. 151; ausführlich die Legende in dem Lib. respons. p. 813). 
I) Lipsius, Apokryphe Apostelgeschichten und Apostellegenden. 
2) In der commend. animae allein neben Petrus und Paulus genannt (Daniel, 
Cod. lit. I, 334). 
3) p. 15, ausgedehnter im Gregor. p. 34. 
4) Frühe wurden ihm Basiliken errichtet. Ein Oratorium des Evangelisten in 
der Basilika Konstantins erwähnt Anast. Bibl. ad Hilar. ä 76, einen Altar im alten 
Vatikan ad Symmach. g 79. 
5) De Rossi, Bull. V, 6.
	        
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