Das
thronende Kollegium.
vHerr, du hast die zwölffach leuchtende Lampe der zwölf Apostel
auserlesen Am ausgeführtesten ist der Gedanke behandelt bei
Chrysologus (Rede no. 170): vDer ewige Tag bricht in Christo an,
der seine Zwölf-Stunden-Teilung durch seine zwölf Apostel sehr
bezeichnend erhielt. jene Zwölfzahl stellt uns in ihrer gedrei-
fachten Vierzahl ein Viergespann vor Augen, auf welchem die
vollkommene Trinität vermittels der apostolischen Glaubensräder
über den ganzen Erdkreis sich verbreitend hinfährt 2). Dafs zwölf
Patriarchen waren, dafs sie in zwölf Stämme verteilt wurden, dafs
zwölf die Quellen der Wüste waren, dafs zwölf Steine, aus dem
Bette des Jordan gehoben, schon zum Vorbilde und zur Bezeich-
nung der Apostelzahl in der Schrift gefunden werdem u. s. wß).
Die Anschaulichkeit der Vorstellung des um den thronenden
Herrn4) versammelten Apostelkollegiums erhöht der Dichter noch
durch die Anspielung auf bekannte Scenen, wenn er von der er-
höhten Maria singt:
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In Sermonen wie in den Liturgien zeigt sich, wie lebhaft das
Bild der thronenden Apostel vor den Augen der Christen stand.
Es gewinnt eine besondere Bedeutung durch die Erwähnung in den
immerhin vierzehn Apostel zählen. Die Weglassung des Matthias im Canon Missae
bei Anrufung der Apostel zeigt, welches die verbreitete Meinung war. Paulus tritt
einfach an seine Stelle. Vgl. Augusti, Denkwürdigkeiten aus der christl. Archäologie
Bd. III, S. 145 f.
I) Liturgie des Markus b. Renaudot I, 135.
2) So auch die Väter, öfters z. B. Augustin; das Leonin. Sacram. ed. Migne p. 57.
3) Vgl. Prudentius' Dittochaeon no. I4 u. I5. In besonderer Weise: das Ge-
dicht de cruce a1. de Pascha (b. Hartel, Cypriani opp. III, 305 E).
4) Quem confessio nostra sedentem
Cum soleat celebrare magis.
(Arator_ De actibus apostolorum I, v. 612.)
5) Venant. Fort., De partu virg. (Fabric. 692).
6) Antiphonarium Monast. Benchorensis b. Muratori, Anecdota t. IV, p. 137-