Lämmer.
Tauben.
Fischer.
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von Bildwerken die jünger jesu bärtig dargestellt: aber als Regel
gilt es, auch für später, man sehe z. B. nach S. Apollinare Nuovo,
dal's der Apostel als Begleitfigur, weil er hier mehr oder minder
"zurücktritt, ohne Bart erscheint. Ist er jedoch in derartigen Scenen
als der Zeuge von Christi Thaten für die Gemeinde ausdrücklich
charakterisiert, wie namentlich auf den spätravennatischen Arbeiten,
so hat er auch zufolge des stärkeren Hervortretens seines Amtes
gewöhnlich die Auszeichnung des Bartes erhalten. Ebenso wie in den
magistralen Scenen und auf allen Darstellungen mit mehr oder minder
repräsentativem und zeremoniellem Charakter. Bereits am eigentlichen
Anfange der altchristlichen Kunsttätigkeit haben die besten Werke eine
derartige Charakterisierung geschaffen, und indem sie zugleich symme-
trischen Rücksichten folgten, wenigstens die Hälfte des Kollegiums
mit dem bärtigen Typus ausgestattet. Lassen die späteren eine
feinere künstlerische Individualisierung vermissen, so haben sie doch
beide Rücksichten noch lange festgehalten, bis schliefslich mit Aus-
hier, wie an anderen deutlicher sprechenden Monumenten (t. 355), eine persönliche
Deutung verstanden wurde, ist nicht zu leugnen. Aber ein allgemein verständliches
"Symbol kann ich auch hier nicht finden. Das gilt auch von den geschnittenen Stei-
nen; Tauben oder Lämmer zu seiten des Kreuzes finden sich hier. Das kompli-
zierteste Beispiel bietet t. 477, 16 (lllacarius, Hagioglypta S. 222): Das Lamm mit
Monogramm im Kreise erhöht auf Säule, von welcher Palmenzweige ausgehen.
Zwölf Edelsteine schmücken die Säule, zwei Lämmer stehen zu Füfsen, über jedem
Lamme eine Taube. Am Boden sind Stilfen sichtbar; die Umschrift lautet:
Januari vivas. Man mag in den zwölf Steinen eine Beziehung auf Apok. XXI und
damit auf die Apostel finden. Lämmer, wie Tauben sind hier sicher nicht auf sie
zu beziehen.
Eine Deutung auf den Menschen fischenden Beruf der Apostel scheint bei den
beiden angelnden Fischern in S. Callisto nicht ausgeschlossen zu sein (t. 5, 2; 7, 2),
wie ja auch Klemens von Alexandrien empüehlt: x31: älßsüwvn; i, linodrölov
yeuwiüerczß. Auch auf einerLampe kommt ein Fischer mit Netz und Fisch vor (Mus. Cor-
ton. t. 85; Smith, Dict. art. Lamps p. 92), während es bei der Mainzer Arbeit (411, 3)
nicht geboten erscheint. Auch die Elfenbeinbarke (507, 2; Vatikan): vier Seeleute,
einer am Vorderteile, einer hinten, der dritte am Maste, der vierte ein Netz aus-
werfencl, mit Inschrift: EYOEBI ZHZAIZ gehört hierher. Einen andern Gedan-
ken spricht die Lampe des Severus (t. 469, 1) aus. Hier kann höchstens die am
Steuer sitzende, kahlköpüge, nicht langbärtige Figur Petrus sein. (Man vgl. aufser
den bekannteren Stellen über dieses Bild das bei Chrysologus oft wiederholte Gleich-
nis der Kirche als eines Schiffes; Klementin. Homilien, ed. Lagarde p. 10. Akten
r-des Andreas und Matthäus in der Stadt der Menschenfresser (Lipsius I, 550).