Volltext: Die Darstellung der Apostel in der altchristlichen Kunst

144 
Thüre 
von 
Sabina, 
Santa 
Inschriften. 
artigen mechanischen Reproduktion widersprechen die andern römi- 
schen Denkmäler. Sie sind sämtlich aus dem fünften Jahrhundert 
und beschäftigen sich fast nur mit den Apostelfürsten. Die Thüre 
von Santa Sabina, die bei der Himmelfahrt Christi einen jugend- 
lichen, unbärtigen Aposteltypus zeigt, stellt Petrus' Verleugnung 
dar und vereinigt beide Hauptapostel auf einer Scene mit symbo- 
lischem Charakterl): Zwischen ihnen steht eine weibliche Gestalt 
und über ihr halten die grofsen Apostel das Monogramm Christi 
(Kreuz im Kreise), darüber aber, Sonne, Mond und gestirnten 
Himmel unter sich, steht Christus, umgeben von den Evangelisten- 
symbolen, mit Schriftrolle, die Rechte im Redegestus ausgestreckt, 
als das A und O der Geschichte bezeichnet. Damit sind die 
Apostelfürsten hier als die Träger des Namens und Werkes Christi 
aufgefafst, als die Organe, welche der erhöhte Herr seiner Kirche 
auf Erden zum Schutze und zur Auferbailung für alle Zeiten ge- 
geben hat. Petrus hat im Unterschiede von Christus kürzeren, 
aber reichlicheren Vollbart, das kurze Haar reicht in die Stirne, 
Paulus hat kahlen Vorderkopf, vollen, aber nicht langen Bart. 
Fester typische Köpfe tragen die Inschriften. Hier sind sie in 
Büsten neben der Defunctaz), in ganzer Figur neben der Inschrift 3) 
oder auch in Büsten4). Im letzteren Falle hat Petrus rundlicheres 
Gesicht, kurzen, runden Vollbart, in die Stirne reichendes Haar; 
Paulus hat freie Stirne, langen spitzen Vollbart. Beide sind, wie 
die" Falten im Gesichte beweisen, nicht jung. Das VI. Jahrhundert 
zeigt auf einem geschnittenen Steine besserer Arbeit S), wie nicht 
anders zu erwarten steht, den Typus für beide Köpfe ganz scharf 
und kennzeichnet die Apostelfürsten inschriftlich als die Vertreter 
des ganzen Kollegiums. Während die Bildwerke, namentlich 
Bronzelampen, mit dem Predigtauftrage an Paulus ihrem Ursprunge 
nach nicht alle sicher sind, zum Teile deutlich nach Oberitalien 
weisen und darum sich dort mehr für Besprechung eignen, ist die 
Silbervase mit der Schlüsselübergabe an Petrus 6) römisch, und, wie 
I) t. 500, IV. 
2) t. 485, 3. 
3) 484, 13 aus Coem. S. Calepodio. 
4) 484, n aus Cdem. S. Ippolito. 
5) t. 479, 8. Inschrift: APOSTLI. 
6) 460, 7. Das Glasfragment 463, 5 
ist fraglich.
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.